Du liest: Hubwagen erklärt: Alles zu Gewicht, Einsatz und Bauformen auf einen Blick

Hubwagen gehören zu den meistgenutzten Flurförderzeugen im innerbetrieblichen Transport. Egal ob Lager, Werkstatt oder Außeneinsatz – ohne Hubwagen geht fast nichts. Doch nicht jeder Hubwagen ist gleich. Unterschiede in Bauart, Gewicht und Funktion entscheiden darüber, welcher Typ zu welchem Einsatz passt. In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige zu Hubwagen: welche Arten es gibt, worauf du beim Kauf oder Einsatz achten solltest und wie sich die verschiedenen Modelle im Detail unterscheiden.

Warum das Hubwagen-Gewicht nicht egal ist

Das Eigengewicht eines Hubwagens beeinflusst nicht nur die Handhabung, sondern auch die Tragfähigkeit, Wendigkeit und den Transport – insbesondere bei Rampen, Lkw-Verladungen oder bei mobilen Einsätzen. Geräte mit zusätzlicher Technik wie Scherenhub oder Waage wiegen mehr und benötigen entsprechend mehr Kraftaufwand oder stärkere Antriebe.

Übersicht: Hubwagen-Arten und ihr durchschnittliches Gewicht

Bauart Ø Gewicht Tragkraft Beschreibung

Handhubwagen (Standard)

ca. 65 kg ca. 2.000–2.500 kg Kompakter Klassiker für ebenerdigen Palettentransport auf fast allen Untergründen.

Scherenhubwagen

ca. 120 kg ca. 1.000–1.500 kg Ergonomisch höhenverstellbar bis 800 mm – ideal auch als mobile Arbeitsstation.

Wiegehubwagen

ca. 110–115 kg ca. 1.500–2.000 kg Mit integrierter Waage für Wiegen und Transport in einem Schritt – optional mit Drucker.

Elektrohubwagen (kompakt)

ab 85 kg ca. 1.200–1.500 kg Leichte Bauart wie der „Agile“ – elektrisch fahren und heben mit minimalem Eigengewicht.

Elektrohubwagen (Standard)

ca. 200 kg ca. 1.600–2.000 kg Vollwertige Geräte mit Akku, E-Motor und Steuerung – ideal für mittlere Distanzen.

Hochhubwagen (manuell/elektrisch)

ca. 260–300 kg ca. 1.000–1.600 kg Für Hubhöhen bis 3.000 mm – perfekt zum Ein- und Auslagern in Regalsysteme.

Geländehubwagen

ca. 220–240 kg ca. 1.000–1.500 kg Robuste Bauweise mit grobstolligen Rädern für unbefestigte Untergründe wie Schotter & Wiese.

Für welchen Untergrund eignen sich welche Hubwagen?

Die Auswahl des richtigen Hubwagens hängt stark vom Einsatzort und Untergrund ab. Hier ein Überblick:

Hubwagen-Typ Geeignete Untergründe Typische Einsatzbereiche

Handhubwagen

Asphalt, Beton, Industriebelag, Fliesen Lager, Rampen, Transporter, Plattformen

Wiegehubwagen

Industrieböden, Fliesen, Laderampen Wareneingang, Kommissionierung

Scherenhubwagen

Glatter Industrieboden Montage, Verpackung, Arbeitsplätze

Hochhubwagen

Beton, Asphalt, Rampe (nur elektrisch) Regalbedienung, Be- und Entladung

Geländehubwagen

Schotter, Wiese, Kopfsteinpflaster Außenlager, Baustelle, Messebau

Aus welchen Komponenten besteht ein Hubwagen?

Ein Hubwagen ist simpel aufgebaut – aber genau das macht ihn so robust und zuverlässig. Hier die wichtigsten Baugruppen, die du kennen solltest:

Hubwagen Komponenten Teile Explosionszeichnung

1. Deichsel mit Lenkgriff

Dient zum Ziehen, Lenken und Steuern. Über den integrierten Hebel lässt sich die Hydraulik bedienen – zum Heben, Senken und Fahren.

2. Schraube Deichselaufnahme

Fixiert die Deichsel stabil am Hydraulikblock. Wichtig für die sichere Kraftübertragung beim Lenken und Pumpen.

3. Gabelzinken / Chassis

Massive Stahlkonstruktion für den Lastentransport. Die beiden Zinken fahren unter die Palette. Im hinteren Bereich sitzt die Hydraulikeinheit.

4. Hydraulikeinheit

Kernstück der Hebefunktion: Durch Pumpbewegung erzeugt sie den nötigen Druck zum Anheben der Last.

5. Lenkräder

Zwei Räder zur Lenkung des Hubwagens. Meist mit Gummi- oder PU-Beschichtung für ruhiges Fahrverhalten auf glatten Böden.

6. Lenkradgabel

Verbindet die Lenkräder mit dem Rahmen und ermöglicht deren Drehung.

7. Lagerbrücke / Stützblech

Stabilisiert die Verbindung zwischen Hydraulikeinheit und Gabelrahmen. Wichtig für gleichmäßige Lastverteilung.

8. Schubstange

Überträgt die Pumpkraft von der Deichsel auf die Hydraulik. Ohne sie keine Hubfunktion.

9. Steuerstange

Verbindet den Absenkmechanismus mit der Ventilsteuerung in der Hydraulikeinheit.

10. Rückstellfeder

Sorgt dafür, dass Hebel und Stangen nach der Bedienung wieder in die Ausgangsposition zurückkehren.

11. Kupplung für Ventilansteuerung

Steuert über einen Hebel die Funktion „Heben“, „Neutral“ oder „Senken“.

12. Lastrollen

Unter den Zinken montiert – sie tragen das Gewicht der Palette und rollen über den Untergrund.

13. Schubgabel mit Rollenaufnahme

Verbindet Gabel und Lastrollenmechanik – entscheidend für Hubstabilität und Bewegungsfreiheit.

Bei elektrischen oder spezialisierten Hubwagen kommen weitere Komponenten dazu – etwa:

  • Akku und Ladeeinheit (bei Elektrohubwagen)
  • Wiegeeinheit (bei Wiegehubwagen)
  • Scherenmechanik (bei Scherenhubwagen)

Worauf du beim Einsatz achten solltest

  1. Tragfähigkeit prüfen: Nie überladen – die maximale Tragkraft ist deutlich gekennzeichnet.
  2. Schwerpunkt beachten: Besonders bei Rampen kann sich die Lastverteilung gefährlich verschieben.
  3. Wartung nicht vergessen: Gerade bei elektrischen oder hydraulischen Varianten ist die regelmäßige Inspektion entscheidend für Sicherheit und Langlebigkeit.
  4. Passende Räder wählen: Für harte Böden empfehlen sich Polyurethanräder, für unebene Flächen besser Gummi- oder Luftbereifung.

Welches Hydrauliköl braucht dein Hubwagen?

Damit dein Hubwagen zuverlässig hebt, senkt und dauerhaft reibungslos läuft, braucht er das passende Hydrauliköl. In den meisten Fällen kommt HLP 46 zum Einsatz – ein hochwertiges Druckflüssigkeitsöl mit guten Schmiereigenschaften, zuverlässigem Korrosionsschutz und idealer Viskosität für normale Betriebstemperaturen.

Für empfindlichere Einsatzbereiche wie Kühlhäuser oder tiefgekühlte Lagerflächen eignet sich HLP 32 – VG 10. Dieses Öl bleibt auch bei Minusgraden fließfähig und verhindert Leistungsverlust oder Schäden durch zähflüssige Hydraulikflüssigkeit. In der Lebensmittelindustrie ist der Einsatz von lebensmittelverträglichem Spezialöl Pflicht – achte hier auf NSF-H1-zertifizierte Schmierstoffe.

Ein typischer Handhubwagen benötigt ca. 500 bis 600 ml Hydrauliköl. Bei nachlassender Hubleistung, ungewöhnlichen Geräuschen oder längerer Nutzung sollte der Füllstand geprüft werden. Abrieb, Undichtigkeiten und Verschmutzungen können die Funktion beeinträchtigen. Deshalb gilt: Öl jährlich prüfen – im Zweifel lieber früher tauschen. So stellst du sicher, dass dein Gerät jederzeit leistungsfähig und sicher bleibt.

Fazit: Der richtige Hubwagen spart Zeit, Kraft und Kosten

Hubwagen sind kein Einheitsprodukt – sie müssen zu deinem Einsatz passen. Wer das Gewicht, die Bauart und den Untergrund im Blick hat, entscheidet sich nicht nur für mehr Effizienz, sondern auch für mehr Sicherheit im Betrieb. Ob kompakter Handhubwagen oder geländetauglicher Profi – bei BIBERGER beraten wir dich unabhängig und zielgerichtet, damit dein Transport reibungslos läuft.

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