Du liest: Der Lochfahrschutz bei Scherenbühnen: Wir erklären das Sicherheitsfeature

In einem unserer letzten Artikel haben wir uns mit den verschiedenen Sicherheitseinrichtungen von Arbeitsbühnen beschäftigt. Heute widmen wir uns einem besonders wichtigen Detail bei Scherenarbeitsbühnen: dem Lochfahrschutz.

Diese auf den ersten Blick unscheinbare Funktion ist ein zentraler Sicherheitsfaktor – vor allem in Einsatzbereichen mit unebenem Untergrund, Bodenöffnungen oder Absätzen, die beim Verfahren der Bühne im ausgefahrenen Zustand zur Gefahr werden können.

In diesem Beitrag erfährst du, was der Lochfahrschutz genau ist, wie er funktioniert und warum er für sicheres Arbeiten mit Scherenbühnen unverzichtbar ist.

Was ist der Lochfahrschutz?

Der Lochfahrschutz ist eine sicherheitsrelevante Vorrichtung, die vor allem bei kleinen bis mittelgroßen Scherenarbeitsbühnen zum Einsatz kommt. Sie dient dazu, ein Umkippen der Bühne zu verhindern, wenn beim Verfahren im ausgefahrenen Zustand ein Rad in eine Bodenvertiefung oder ein Loch gerät.

Das System besteht aus fest montierten oder automatisch ausfahrenden Elementen, die die Bodenfreiheit zwischen den Rädern reduzieren. Dadurch wird die Standsicherheit der Bühne deutlich erhöht – besonders auf Baustellen mit unebenem Gelände oder potenziellen Einbruchstellen im Untergrund.

Wie funktioniert der Lochfahrschutz? 

Der Lochfahrschutz wird automatisch aktiviert, sobald die Scherenarbeitsbühne eine bestimmte Hubhöhe erreicht. In diesem Zustand wird die Bodenfreiheit reduziert – entweder durch fest integrierte Bauteile oder durch selbsttätig ausfahrende Elemente zwischen den Rädern.

Parallel dazu wird die Fahrgeschwindigkeit der Bühne deutlich begrenzt, um die Stabilität bei Fahrbewegungen im ausgefahrenen Zustand zu erhöhen. Ziel ist es, ein Kippen bei plötzlichen Bodenunebenheiten oder Einbrüchen zu verhindern.

Diese Funktion ist besonders relevant, da Scherenbühnen in vielen Einsätzen auch in ausgefahrener Position verfahren werden – häufig mit Bedienpersonal auf der Plattform. Der Lochfahrschutz reduziert in solchen Situationen das Unfallrisiko deutlich und erhöht die Sicherheit im täglichen Einsatz.

Ausgefahrener Lochfahrschutz

Das gezeigte Bild zeigt den ausgefahrenen Lochfahrschutz an einer Scherenarbeitsbühne. Bei Transport und Verladung ist besondere Sorgfalt gefragt:

Arbeitsbühnen dürfen ausschließlich an den dafür vorgesehenen Aufnahmepunkten mit Gabelzinken eines Staplers oder anderen Flurförderzeugen aufgenommen werden.

So wird gewährleistet, dass die Bühne sicher bewegt wird, ohne dabei tragende Bauteile oder sicherheitsrelevante Einrichtungen wie den Lochfahrschutz zu beschädigen. Eine unsachgemäße Aufnahme kann die Funktionalität der Bühne beeinträchtigen und Sicherheitsrisiken erhöhen.

Lochfahrschutz: Einblick in die Mechanik einer Genie Scherenbühne

Das gezeigte Bild zeigt das geöffnete Batteriefach einer Genie Scherenarbeitsbühne – mit freiem Blick auf die darunterliegende Mechanik des Lochfahrschutzes.

Wird die Bühne unsachgemäß angehoben oder falsch aufgenommen, können diese Bauteile verbogen oder beschädigt werden. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Funktion und Sicherheit der gesamten Bühne.

Mega-Decks setzen auf stabilisierende Stützen

Bei den großen Scherenbühnen, den sogenannten Mega-Decks, werden dagegen Stabilisierungsstützen eingesetzt, um ein Höchstmaß an Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten. Diese Stützen, die in der Regel manuell ausfahrbar sind und sich dann meist selbst nivellieren, dienen dazu, die Standsicherheit der Hubarbeitsbühne zu gewährleisten. Bei unebenem oder weichem Untergrund ist besondere Vorsicht geboten und es muss - hier ganz besonders - unterbaut werden.

Die Stützen verteilen das Gewicht der Bühne gleichmäßiger auf den Untergrund und verhindern, dass die Bühne während der Arbeit kippt oder sich bewegt. Dies ist besonders wichtig bei schweren Lasten oder in Situationen, in denen Arbeiter auf der Plattform Bewegungen ausführen, die das Gleichgewicht der Plattform beeinflussen könnten.

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