Ob Lager, Baustelle oder Industrie – sobald Lasten nach oben müssen, führt kein Weg an einem Hebegerät vorbei. Aber welches passt? Mitunter entscheidet die Hubhöhe, wie weit du tatsächlich kommst – und ob dein Einsatz wie geplant läuft oder ins Leere fährt.
In diesem Artikel erfährst du, was die Hubhöhe bedeutet, wie sie sich bei unterschiedlichen Gerätetypen unterscheidet und welche Werte in der Praxis wirklich relevant sind.
Was genau ist die Hubhöhe?
Die Hubhöhe beschreibt die maximale Höhe, auf die ein Gerät eine Last anheben kann – gemessen vom Boden bis zur obersten Position der Gabeln oder Plattform.
Sie ist der zentrale Wert, wenn du mit einem Stapler, Hubwagen oder Telestapler arbeitest – denn sie entscheidet, ob du dein Ziel überhaupt erreichst.
Bedenke: Hubhöhe ist nicht gleich Arbeitshöhe.
- Hubhöhe betrifft Material- und Lastbewegungen (Stapler, Telestapler)
- Arbeitshöhe meint den Höhenzugang für Personen (z. B. bei Arbeitsbühnen) und liegt ca. 2 m über der Plattformhöhe
Welche Geräte bieten welche Hubhöhe?
Hier siehst du die typischen Hubhöhen im direkten Vergleich – je nach Gerätetyp, inklusive Einsatzbereich:
Gerätetyp | Hubhöhe | Typische Einsatzbereiche |
---|---|---|
Handhubwagen | bis 20 cm | Paletten transportieren auf Bodenhöhe |
Scherenhubwagen | bis ca. 80 cm | Ergonomisches Arbeiten auf Packtischen |
Hochhubwagen (manuell/elektrisch) | 1,6 – 5,5 m | Einlagerung, kleine Regale, Kommissionierung |
Elektrostapler (Standard) | 2,5 – 6,0 m | Innenbereiche, Industrie, Lagerlogistik |
Schubmaststapler | bis 12,0 m | Hochregallager mit schmalen Gängen |
Schwerlaststapler | bis 7,0 m | Transport schwerer Lasten in Häfen, Industrie |
Geländestapler | 4,0 – 6,0 m | Unbefestigtes Gelände, Bauhöfe, Außenbereiche |
Teleskopstapler (starr) | 6,0 – 20,0 m | Baustelle, Montage, Materialumschlag |
Teleskopstapler (rotierend) | 18,0 – 40,0 m | Große Höhen mit Schwenkarm, flexible Einsätze |
Worauf du bei der Hubhöhe achten musst
Die reine Zahl auf dem Datenblatt reicht nicht – denn je höher du hebst, desto mehr hängt dran. Hier die wichtigsten Praxisfaktoren:
Resttragfähigkeit bei Maximalhub
Je höher du hebst, desto weniger Last darfst du oft bewegen – vor allem bei Teleskopstaplern oder Hochhubwagen.
→ Lastdiagramm prüfen und nicht nur auf die Maximaltragkraft achten.
Höhenreserven einplanen
Wer auf 4,80 m einlagert, braucht mehr als 5,00 m Hubhöhe – wegen Palettenhöhe, Sicherheitsabstand und Gabelspiel.
→ Faustregel: +30–40 cm Reserve einplanen.
Seitliche Ausladung beachten
Gerade bei Telestaplern verringert sich die Tragkraft massiv, sobald du nicht nur nach oben, sondern auch nach vorne arbeiten willst.
→ Reichweite = zusätzlicher Faktor zur Hubhöhe.
Einbauhöhe nicht vergessen
In Hallen oder Laderampen entscheidet oft die Durchfahrtshöhe darüber, ob das Gerät überhaupt eingesetzt werden kann.
→ Hubhöhe allein reicht nicht – Gerätedimension prüfen.
Typische Hubhöhen nach Einsatzszenario
Anwendung | Benötigte Hubhöhe |
---|---|
Paletten bewegen, Lagerfläche | bis 20 cm (Hubwagen) |
Ergonomisches Packen, Heben auf Arbeitshöhe | 70 – 80 cm (Scherenhubwagen) |
Einlagerung in Regalebene bis 2,50 m | ca. 2,7 – 3,0 m |
Lagerregale auf mittlerer Höhe | 3,5 – 5,5 m |
Hochregallager | ab 7 m bis 12 m |
Baustellenversorgung 2. OG | ca. 8–10 m (Telestapler) |
Dachsparrenhöhe / Industriebau | 14–20 m (Telestapler starr oder rotierend) |
Große Höhen mit Ausladung (z. B. Fassadenbau) | 20–40 m (Roto-Telestapler) |
Fazit: Die Hubhöhe ist entscheidend – aber nur im richtigen Zusammenhang
Die Hubhöhe allein sagt wenig aus – erst mit Tragkraft, Reichweite und Gerätemaßen ergibt sich ein klares Bild. Wer den Einsatzort kennt und die Anforderungen präzise definiert, spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten und Ärger.
Unser Tipp:
Sprich mit uns über deinen konkreten Einsatz. Bei BIBERGER bekommst du keine Geräte „von der Stange“, sondern passend zum Projekt – mit geprüften Werten, transparenter Beratung und technischen Details, die wirklich stimmen.
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