Wer eine Hubarbeitsbühne sicher bedienen will, muss mehr als nur ein paar Hebel kennen. Jede Bühne – ob Scheren-, Teleskop- oder Gelenkteleskopbühne – hat eine eigene Steuerlogik. Und genau die entscheidet darüber, ob dein Einsatz reibungslos, effizient und vor allem sicher läuft. Besonders bei wechselnden Geräten oder Mietbühnen ist es entscheidend, die Bedienelemente schnell zu verstehen – vom Fahrantrieb bis zur Feinsteuerung in der Höhe.
In diesem Leitfaden zeigen wir dir, wie du dich systematisch mit der Steuerung vertraut machst, welche Funktionen bei modernen Bühnen relevant sind – und worauf du beim ersten Einsatz besonders achten solltest.
Grundlagen der Steuerung: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Die Steuerung ist das zentrale Bedienelement jeder Hubarbeitsbühne – hier entscheidet sich, wie sicher und präzise du arbeiten kannst. Unabhängig vom Arbeitsbühnentyp gibt es einige grundlegende Steuerfunktionen, die überall vorkommen: Joysticks oder Hebel für die vertikale und horizontale Bewegung, Schalter zum Heben und Senken der Plattform sowie ein Not-Aus-Schalter für den Ernstfall. Die genaue Anordnung kann je nach Gerät variieren – das Prinzip bleibt gleich: Nur wer die Steuerung wirklich versteht, hat die Bühne im Griff.
Unterschiedliche Ansätze für die Steuerung
Je nach Art der Arbeitsbühne – sei es eine Scherenbühne, eine Gelenkarmbühne oder eine Teleskopbühne – können die Steuerelemente und ihre Anordnung variieren. Scherenbühnen haben oft einfachere Steuerungen, da ihre Bewegungen typischerweise auf Auf- und Abwärtsbewegung sowie Fahrbetrieb beschränkt sind. LKW-Arbeitsbühnen, Gelenk- und Teleskopbühnen hingegen bieten komplexere Systeme und größere Bewegungsfreiheit.
Steuereinheit im Arbeitskorb einer AICHI Arbeitsbühne
Digitale versus Analoge Steuerung
Moderne Hubarbeitsbühnen verwenden in der Regel digitale Steuerungen, die präziser arbeiten und Diagnosefunktionen bieten. Ältere oder einfachere Modelle können analoge Steuerungen haben, die weniger komplex, aber auch weniger genau sind.
Kennzeichnung und Symbolik
Bedienelemente sind durch Symbole und Farben gekennzeichnet, um die Bedienung zu erleichtern und Missverständnisse zu vermeiden. Die Kenntnis dieser Symbole ist für eine sichere Bedienung unerlässlich.
Das Bedienpult: dein Kommandozentrum in der Höhe
Das Bedienpult ist die zentrale Schnittstelle zwischen Bediener und Bühne. Hier werden Höhe und Position eingestellt und wichtige Sicherheitsfunktionen überwacht.
Das Bedienpult ist intuitiv gestaltet: Wichtige Funktionen sind leicht erreichbar und eindeutig gekennzeichnet, um Fehlbedienungen zu vermeiden.
Vom Heben über das Schwenken bis zum Neigen: Diese Bedienelemente solltest du kennen
Die wichtigsten Bedienelemente am Pult einer Arbeitsbühne und ihre Funktionen:
Motorsteuerung
Der Motorstart erfolgt per Schlüsselschalter oder Starttaste. Er versorgt hydraulische und elektrische Systeme mit Energie. Vor dem Start immer Umgebung und Systeme prüfen.
Heben und Senken
Tasten oder Hebel zum Heben und Senken sind zentrale Elemente, um Plattform und Bediener auf die gewünschte Höhe zu bringen.
Schwenken
Mit dem Schwenkhebel oder -knopf änderst du die Ausrichtung der Bühne, ohne die Basis zu versetzen.
Neigen
Der Neigungsregler ermöglicht das Kippen der Plattform, um an schwer zugänglichen Stellen zu arbeiten.
Drehrichtungsschalter
Er ändert die Drehrichtung, oft in Kombination mit dem Joystick.
Ausfahren und Einfahren
Bei Teleskop- und Gelenkarmbühnen steuern separate Bedienelemente das Aus- und Einfahren der Arme.
Stützbeinausfahrung
Bedienelemente für ausfahrbare Stützen sorgen für zusätzliche Stabilität.
Not-Aus-Schalter
Ein kritischer Sicherheitsmechanismus, der die Maschine im Notfall sofort stoppt.
Signalhorn
Das Horn macht andere Personen auf der Baustelle auf die Bewegung der Bühne aufmerksam.
Zusätzliche Steuerfunktionen
Je nach Modell können Geschwindigkeitsregelung oder spezielle Verriegelungen vorhanden sein.
Farbkodierte Pfeile: Dein Wegweiser in die richtige Richtung
Die farbigen Pfeile auf Joystick und Bühne stimmen überein und zeigen in dieselbe Richtung. So behältst du auch ohne Blick auf die Basis jederzeit die Kontrolle.
Praktische Tipps: So machst du dich schnell vertraut
- Anleitung studieren: Lies vor der ersten Fahrt die Bedienungsanleitung und Sicherheitshinweise.
- Einweisung durch Fachpersonal: Lass dich von einem erfahrenen Kollegen oder Techniker schulen.
- Trockenübungen: Übe alle Bewegungen im Stand, bevor du in die Höhe fährst.
- Simulationsübungen: Nutze, falls verfügbar, VR oder Simulationssoftware.
- Klein anfangen: Starte mit einfachen Manövern und steigere die Komplexität langsam.
- Fehlermeldungen verstehen: Lerne die Warnsignale und Reaktionsschritte kennen.
- Regelmäßige Übung: Wiederholung festigt das Bediengefühl.
- Checkliste nutzen: Erstelle eine tägliche Prüf- und Start-Checkliste.
Denke immer daran: Sicherheit geht vor – keine Arbeit ist so dringend, dass sie eine gründliche Vorbereitung ersetzt.
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