Du stehst zum ersten Mal im Korb einer Arbeitsbühne – 36 Meter über dem Boden. Unter dir: nichts als Luft und Technik. Und plötzlich kommt sie, diese Frage:
„Was, wenn das Ding kippt?“
Keine Sorge – du bist nicht der Erste, der das denkt. Vor allem neue Bediener stellen sich genau diese Frage. Und das ist auch gut so. Denn wer gesunden Respekt vor der Höhe hat, geht bewusster und sicherer an den Einsatz heran.
Die kurze Antwort lautet: Ja, eine Hebebühne kann theoretisch umfallen – aber nur, wenn man sie falsch bedient.
Die lange Antwort bekommst du hier: Warum Arbeitsbühnen heute extrem sicher sind, was wirklich zu einem Umsturz führen kann – und wie du das Risiko mit ein paar einfachen Regeln komplett ausschließt.
Wie sicher ist eine Arbeitsbühne wirklich?
Fakt ist: Moderne Arbeitsbühnen sind technisch ausgereift, stabil gebaut und mit jeder Menge Sicherheitsfunktionen ausgestattet. Wenn du sie richtig einsetzt, ist das Risiko zu kippen praktisch null.
Die DGUV erfasst jedes Jahr Unfälle mit Hubarbeitsbühnen – und das Bild ist eindeutig:
Mehr als 70 Prozent aller Unfälle sind nicht auf die Technik, sondern auf Bedienungsfehler zurückzuführen.
Falscher Untergrund, kein Notablass, überladener Korb, zu starker Wind – es sind immer die gleichen Klassiker.
Die gute Nachricht: Genau das lässt sich vermeiden.
Warum kippt eine Bühne überhaupt?
Dass eine Bühne kippt, passiert nur, wenn die physikalischen Grundregeln missachtet werden. Heißt konkret:
- Der Boden gibt nach oder ist abschüssig
- Vorhandene Stützen werden nicht korrekt ausgefahren
- Die Bühne ist falsch abgestützt oder nicht nivelliert
- Die Last im Korb ist zu schwer oder wirkt seitlich
- Der Bediener fährt bei Wind oder ruckartig mit ausgefahrenem Ausleger
- Hindernisse wie Gullydeckel oder Bordsteine werden übersehen
Merke: Die Bühne kippt nicht von allein – sie wird gekippt. Und zwar durch Fehlbedienung oder Fehleinschätzung.
Achtung: Auch beim Befahren einer Rampe vor dem Transport der Arbeitsbühne kann es zu einem Kippmoment kommen, wenn die Bühne schräg ansetzt, der Neigungswinkel zu steil ist oder keine ausreichende Sicherung gegen Abrutschen besteht.
So bleibt deine Bühne garantiert standfest
Sicherheit beginnt nicht im Korb, sondern vor dem ersten Knopfdruck. Wenn du diese Punkte beherzigst, bist du auf der sicheren Seite:
Boden prüfen – und zwar wirklich
- Ist der Untergrund eben und tragfähig?
- Gibt es Kanaldeckel, Kanten, Gefälle?
- Ist der Boden nass, matschig oder bindig?
Im Zweifel: Absichern, Abstützen oder Alternativen suchen.
Hier findest du weitere Informationen zu zur: Bodenbelastung
Korb und Bühne richtig beladen
- Zulässige Korblast NIEMALS überschreiten (steht am Gerät!)
- Keine seitlichen Lasten – z. B. schwere Werkzeuge an einer Seite
- Kein Ruckeln, kein Rauslehnen
Korb = Plattform.
Nie bei Wind, Regen oder Schnee
Ab Windstärke 6 ist Schluss. Auch wenn’s „eigentlich noch geht“.
Der Wind setzt am Korb an wie ein Segel – und das kann reichen.
Keine Fahrten mit ausgefahrenem Korb – es sei denn, es ist erlaubt
Wenn du fahren willst: Plattform absenken. Nur bestimmte Geräte dürfen mit leicht ausgefahrenem Korb rollen – und auch dann nur langsam, auf ebenem Boden.
Abstützung und Nivellierung prüfen
- Sind die Stützen voll ausgefahren?
- Steht die Bühne im grünen Bereich der Anzeige?
- Wurde auf Schrägstellung reagiert?
Wenn nicht: Bühne nicht nutzen, sondern nachbessern.
Was sagen die Zahlen?
2023 wurden in Deutschland unter 200 meldepflichtige Unfälle mit Arbeitsbühnen erfasst. Die Zahl wirkt hoch – aber verglichen mit mehreren zehntausend Einsätzen pro Tag ist das eine extrem niedrige Quote.
Und das Beste: Fast jeder dieser Unfälle war vermeidbar. Mit Schulung, Einweisung, Konzentration.
Wer trägt die Verantwortung?
Egal ob du die Bühne mietest oder im eigenen Gerätepark hast:
Die Verantwortung liegt immer bei dir – also bei der Person, die die Bühne bedient oder den Einsatz organisiert.
Das heißt:
- Nur geschultes Personal darf bedienen (DGUV-konform)
- Vor jedem Einsatz muss geprüft werden: Gerät, Umgebung, PSAgA
- Im Korb ist eine korrekt angeschlagene PSAgA Pflicht!
- Ein Notfallplan muss stehen – inklusive Notablass
Bei Mietgeräten ist der Vermieter für den technischen Zustand zuständig – aber nicht für deinen Umgang damit.
Sicherheit mieten? Geht bei BIBERGER.
Wenn du bei Arbeitsbühnen oder Stapler bei BIBERGER mietest, bekommst du:
- Modernste und geprüfte Höhenzugangslösungen
- Eine Persönliche Einweisung bei Übergabe
- SYSTEM-CARD Hubarbeitsbühnen-Schulungen
- Unterstützung vor dem Projektstart
- eine 24/7 Notfall-Hotline
Du bist neu im Thema? Kein Problem. Wir nehmen dich mit – Schritt für Schritt. Hier erfährst du zum Beispiel, wie man bei einem Unfall mit einer Arbeitsbühne reagiert und warum eine Schulung in eurem Betrieb vor Ort sinnvoll ist. .
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