Du liest: Lagerregale & Stapler: Belastungsgrenzen im Lager
Zusammenfassung Zusammenfassung

Wer Lagerregale falsch plant, riskiert Instabilität, Schäden und hohe Folgekosten. Entscheidend sind Fachlast, Feldlast, Gangbreiten und die statische Auslegung – abgestimmt auf das Lagergut und den eingesetzten Stapler. Palettenregale tragen je Fach oft 1 000–4 500 kg, Kragarmregale eignen sich für Langgut, Durchlauf- und Einschubregale für schnellen Warenumschlag. Staplertypen bestimmen den Platzbedarf – besonders bei Schmalgängen oder automatisierten Systemen. Punktbelastungen, Anfahrschäden und fehlender Rammschutz gehören zu den häufigsten Ursachen für Lagerausfälle.

Wer DIN EN 15512 und DIN EN 15635 einhält, regelmäßig prüft und TCO-bewusst investiert, sichert langfristig Effizienz, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Praxisbeispiele aus Industrie, Handel und E-Commerce belegen: Automatisierte Regalsysteme steigern Kommissionierleistung, sparen Fläche und senken Fehlerquoten. Der Schlüssel liegt in der präzisen Auslegung – technisch, baulich und organisatorisch. Wer das beherrscht, lagert nicht nur gesetzeskonform, sondern zukunftsfähig.

Zusammenfassung Zusammenfassung

Wer Lagerregale falsch plant, riskiert Instabilität, Schäden und hohe Folgekosten. Entscheidend sind Fachlast, Feldlast, Gangbreiten und die statische Auslegung – abgestimmt auf das Lagergut und den eingesetzten Stapler. Palettenregale tragen je Fach oft 1 000–4 500 kg, Kragarmregale eignen sich für Langgut, Durchlauf- und Einschubregale für schnellen Warenumschlag. Staplertypen bestimmen den Platzbedarf – besonders bei Schmalgängen oder automatisierten Systemen. Punktbelastungen, Anfahrschäden und fehlender Rammschutz gehören zu den häufigsten Ursachen für Lagerausfälle.

Wer DIN EN 15512 und DIN EN 15635 einhält, regelmäßig prüft und TCO-bewusst investiert, sichert langfristig Effizienz, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit. Praxisbeispiele aus Industrie, Handel und E-Commerce belegen: Automatisierte Regalsysteme steigern Kommissionierleistung, sparen Fläche und senken Fehlerquoten. Der Schlüssel liegt in der präzisen Auslegung – technisch, baulich und organisatorisch. Wer das beherrscht, lagert nicht nur gesetzeskonform, sondern zukunftsfähig.

Für ein sicheres und leistungsfähiges Lager brauchst du ein ganzheitliches Verständnis aller Regaltypen, deren statischer und dynamischer Belastbarkeit, präzise Sicherheitsnormen, automatisierte Systeme und realitätsnahe Prüfmethoden. In diesem Ratgeber bekommst du eine fundierte Übersicht – ideal für Entscheider und Spezialisten gleichermaßen.

Systemübersicht: Moderne Regaltypen im Vergleich

Einfahr‑ & Durchfahrregale (Drive‑In / Drive‑Through)

Bei Einfahr‑/Durchfahrregalen fahren Stapler direkt in das Regalfeld hinein und legen Paletten auf Führungsschienen ab. Der Unterschied: Drive‑In arbeitet nach LIFO (Last In, First Out), Drive‑Through nach FIFO (First In, First Out).

Technische Merkmale:

  • Führungskanäle und Palettenschienen zur korrekten Führung
  • Seitsitzstapler oder Spezialstapler erforderlich
  • Hohe Raumausnutzung, aber eingeschränkter Direktzugriff
  • Enge Toleranzen bei Ebenheit, Baugenauigkeit und Toleranzen

Verschieberegale / Mobile Regalsysteme

Verschieberegale bestehen aus Regalen, die auf motorisierten oder mechanischen Fahrgestellen beweglich sind. Nur ein Gang ist geöffnet, der Rest wird zusammengeschoben.

Wesentliche Eigenschaften:

  • Kapazitätssteigerung häufig 80 % bis 120 % gegenüber statischen Regalen
  • Antrieb mittels Elektromotor oder Ketten-/Zahnradmechanik
  • Integrierte Sicherheitstechnik: Gangverriegelung, Endanschläge, Rücklaufsperren
  • Nachrüstung möglich für bestehende Regalstrukturen

Automatische Kleinteilelager (AKL) / Shuttle‑ & RBG-Systeme

Diese Systeme automatisieren den Materialfluss vollständig. Zwei Hauptvarianten:

  • Regalbediengeräte (RBG): automatische Brücken- oder Krangestelle, die in hohen Regalen arbeiten.
  • Shuttle-Systeme: autonome Einheiten, die Paletten oder Behälter im Regalfeld transportieren.

Besondere Merkmale:

  • Höhen bis 25 m oder mehr möglich
  • Redundante Systeme (Backup-Achsen, Puffer)
  • Hohe Investitionskosten, komplexe Wartung
  • Hervorragender Durchsatz und Flächenausnutzung

Ergänzende Systeme & Speziallösungen

  • Push‑Back / Multi‑Depth-Systeme: Paletten werden rückwärts gestapelt.
  • Paletten-Live / Durchlaufregale: mit Rollenbahnen zur FIFO-Bewirtschaftung.
  • Kragarmregale: ideal für Langgut (Rohre, Profile). Anforderungen an Windlasten und Auslegerstatik steigen mit Höhe und Länge.
  • Hochregallager / Silo-Bauten: Regalstruktur bildet direkt die Gebäudehülle, Lasten leiten ins Fundament.

Sicherheit & Normen – vertieft

DIN EN 15512 & angrenzende Regelwerke

Die Norm DIN EN 15512 regelt verstellbare Palettenregale aus Stahl, deckt aber nicht alle modernen Systeme ab (z. B. Drive‑In, Verschieberegale, Shuttles). Eine Planung muss diese Lücken durch spezielle Regeln ergänzen.

Wichtige Erweiterungen und Prüfannahmen:

  • Horizontallasten: Bei Regalen über 6 m Höhe wird eine horizontale Belastung von 0,25 kN oben und 0,50 kN bis unter 3 m Höhe angenommen.
  • Anhebekräfte: Steckverbindungen und Träger müssen mind. 5 kN Aushebekraft aushalten.
  • Toleranzen: Ausrichtungsabweichungen, lotrechte Ausrichtung und Verzüge nach EN 15620.

Anfahrschutz & Aushebesicherung

Regalanlagen benötigen zwangsläufig Schutz vor Stapleranprall und das ungewollte Herausheben von Traversen:

  • Anfahrschutz: Mindesthöhe 400 mm.
  • Aushebesicherung: Verbindungselemente (z. B. Trägerverbindungen) müssen mind. 5 kN aushalten.
  • Regalklassen / Höhenklassen: Ab 12 m Höhe gelten strengere Anforderungen bezüglich Aussteifung und horizontale Lastannahmen.

Schadensbewertung & Ampelsystem

Für Inspektionsprozesse sollte ein Ampelsystem verwendet werden:

  • Grün: Abweichungen z. B. ≤ 3 mm quer / ≤ 5 mm längs pro 1 000 mm – Beobachtung empfohlen.
  • Orange: Grenzwerte überschritten – Teilbelastung, sofortige Reparatur oder Einschränkung.
  • Rot: Grenzwert deutlich überschritten – **Sperrung** und sofortige Reparatur notwendig.

Jede Inspektion muss dokumentiert werden – mit Prüfplaketten, Fotodokumentation und Benennung der befähigten Person (gemäß DIN EN 15635).

Stapler & Regalanlage: Interaktion im Detail

Regalfreimaße & Sicherheitsabstände

Präzise Freimaße in X‑, Y‑, Z‑Richtung müssen kalkuliert werden:

  • X‑Freimaß: Abstand zwischen Palettenkante und Regalstütze.
  • Y‑Freimaß: Abstand zwischen Ladeeinheiten und dem Träger.
  • Z‑Freimaß: Luft über der höchsten Palette bis zum nächsten Bauteil oder Decke.

Für Stapler gilt: ≥ 500 mm Abstand zur Regalwand, Oberkante des obersten Fachs mindestens 200 mm unter maximaler Hubhöhe.

Dynamische Kräfte, Punktlasten & Stoßfaktoren

Dynamische Einwirkungen dürfen nicht direkt in statische Lastannahmen integriert werden:

  • Punktlasten beim Absetzen können die zulässige Fachlast um bis zu 50 % reduzieren.
  • Stoßfaktor nach VDI 2199 üblicherweise 1,4.
  • Horizontale Kräfte durch Kollisions- oder Seitenanprall sind zu berücksichtigen.

Berechnungsformel für Flächenlast

qvertikal = (GStapler + GLast) × Stoßfaktor / ARadkontakt

Erweiterte Tabellen & Checklisten

Vergleichstabelle: Regaltypen & Eigenschaften

Regaltyp / System Zugriff Hauptvorteile Einschränkungen / Anforderungen Automatisierung möglich?
Palettenregal (klassisch) Direkter Zugriff Modular, bewährt Breite Gänge nötig, Platzbedarf Ja (RBG‑Integration)
Einfahr‑/Durchfahrregal Teilweise direkter Zugriff Flächenausnutzung hoch Eingeschränkter Zugriff, Toleranzbedarf Ja (RBG, Steuerung)
Verschieberegale Direkter Zugriff auf jede Palette Maximale Raumnutzung Mechanisch aufwändig, Sicherheitstechnik nötig Teilweise automatisiert
AKL / Shuttle / RBG Automatischer Zugriff Hoher Durchsatz, Platzoptimierung Hohe Kosten, Komplexität Vollautomatisierbar
Kragarmregal Direkter Zugriff Ideal für Langgut Windlasten, Spezialstatik Kaum automatisierbar
Paletten-Live / Durchlaufregal FIFO-Zugriff Hoher Umschlag Mechanischer Aufwand, Bewegungsenergie Begrenzt automatisierbar

Sicherheits- und Mindestmaße

Merkmal Mindestmaß / Anforderung
Anfahrschutzhöhe ≥ 400 mm
Aushebesicherung ≥ 5 kN
Horizontallasten (Regal > 6 m) 0,25 kN oben, 0,50 kN bis 3 m Höhe
Toleranz lotrechte Ausrichtung ≤ H / 350
Sicherheitsabstand Stapler zu Regal ≥ 500 mm (Breitgang)
Abstand oberstes Fach zu Hubhöhe ≥ 200 mm

Checklisten für Inspektion & Wartung

Wöchentliche Sichtprüfung (Lagerpersonal):

  • Beschädigungen an Stützen, Traversen prüfen
  • Verzüge oder Abknickungen inspizieren
  • Verbindungselemente auf festen Sitz kontrollieren
  • Korrosionsschäden / Lackbeschädigungen erkennen
  • Bodenverankerungen überprüfen auf festen Sitz

Jährliche Experteninspektion (befähigte Person):

  • Lastmessung & Durchbiegung bei Traversen
  • Vermessung von Verzügen / lotrechter Ausrichtung
  • Kontrolle von Steckverbindungen / Schrauben / Verbindungsteilen
  • Prüfung von Anfahrschutz, Aushebesicherungen und Systemschutz
  • Dokumentation: Prüfberichte, Fotobelege, Plaketten mit Datum & Name

Integration moderner Staplertechnologien

Führungstechnik & Schmalgangsysteme

Schmalgangsysteme nutzen mechanische oder optische Führungssysteme (z. B. Laserschiene, Magnetführung) zur präzisen Spurhaltung. So sind Gangbreiten von ca. 1.600–2.000 mm realisierbar. Seitenkräfte werden reduziert durch exakte Führung.

Assistenz- & Sensorsysteme (VDI 4482 u. ä.)

Moderne Stapler verfügen zunehmend über:

  • Abstandssensoren und Kollisionswarnsysteme
  • Kameraassistenz zur Navigation in engen Gängen
  • Lastdetektion, Hubüberwachung, Warnsysteme
  • Sicherheitsbereiche und Logiksysteme, die Bewegungen regulieren

Hochhubtechnologie & Spezialmasten

Für Hubhöhen über 12 m sind spezielle Mastlösungen gefragt – Teleskop-, Mehrfachgelenk- oder Profilsysteme. Diese erfordern zusätzliche statische Annahmen:

  • Windlasten und horizontale Belastungen
  • Seitendruck aus dynamischem Staplerverkehr
  • Versteifung und verstärkte Profile bei großen Höhen

Praxisbeispiele und TCO-Betrachtung

Um die Leistungsfähigkeit moderner Lager- und Regalsysteme besser einordnen zu können, lohnt sich der Blick in reale Anwendungen. Die folgenden anonymisierten Praxisbeispiele zeigen, wie unterschiedliche Branchen automatisierte Systeme nutzen, um Effizienz, Flächennutzung und Prozessqualität deutlich zu steigern.

Automobilbranche: Vertikallifte und automatisierte Shuttle-Systeme

Ein internationaler Automobilzulieferer in Süddeutschland ersetzte konventionelle Fachbodenregale durch ein vertikales Lagerlift-System zur Pufferung von Fertigungsteilen und zeitkritischen Komponenten. Die Anlage mit über 12.000 Behältern nutzt ein Pick-by-Light-System und konnte die Kommissionierleistung um 35 % steigern.

Ein weiteres Beispiel aus der Automobilproduktion zeigt die Integration eines Palettenregalsystems mit automatischem Shuttle in eine bestehende Fertigungs- und ERP-Landschaft. Die Lösung bietet:

  • 5.000 Palettenstellplätze
  • Direkte Beladung aus der Fertigungslinie
  • Verkürzung der Lieferzeiten um 20 %

E-Commerce: Lagerlifte für Fulfillment und Retourenmanagement

Ein Fulfillment-Dienstleister aus dem Mode- und Schuhbereich konsolidierte mehrere Außenlager in einer zentralen Logistikhalle mit zehn vertikalen Lagerliften (je 37 Tablaren). Die automatisierte Lösung ermöglicht die Kommissionierung von bis zu 1.000 Aufträgen täglich auf nur 1.000 m² Hallenfläche. Durch ergonomische Arbeitsplätze und kürzere Wege sanken die Durchlaufzeiten um 40 %.

Lebensmittelgroßhandel: Kombination klassisch und automatisiert

Ein Großhändler für Lebensmittel und Getränke setzt auf eine kombinierte Lösung bestehend aus:

  • Palettenregalen mit rund 3.200 Stellplätzen
  • Shuttle-Systemen für Schnellläufer und Pick-Zonen
  • Rollenförderern zwischen Wareneingang, Kommissionierung und Versand

Das Ergebnis: 25 % höhere Pickingrate bei gleichzeitiger Flächenoptimierung – 6.500 m² statt ursprünglich 9.000 m² Lagerfläche.

Wirtschaftlichkeit im Fokus: Total Cost of Ownership (TCO)

Automatisierung lohnt sich nicht nur in der täglichen Anwendung – auch langfristig zeigen sich deutliche Vorteile, wenn man alle Kosten einbezieht. Die folgenden Beispiele zeigen, wie Unternehmen durch gezielte Investitionen nachhaltige Einsparungen erzielen konnten.

AGV statt manueller Flurförderzeuge: Kosten über 10 Jahre

Ein produzierendes Unternehmen verglich zwölf automatisierte Transportfahrzeuge (AGV) mit sechs manuellen Elektro-Flurförderzeugen (HHW) über einen Zeitraum von zehn Jahren:

  • Personalkosten pro Jahr: AGV: 60.000 €, HHW: 660.000 €
  • Kumulierte Einsparung: über 3,6 Mio. € (ca. 50 %)
  • Leasing-Modell für AGV: weitere 215.000 € Einsparung durch modulare Raten

Externe TCO-Analyse: Optimierung vor Systemeinführung

Ein mittelständischer Konsumgüterlogistiker beauftragte vor der Einführung eines automatisierten Kommissioniersystems (Investitionsvolumen: 2,4 Mio. €) eine externe TCO-Betrachtung. Die Analyse zeigte unter anderem:

  • Verdeckte IT- und Umbaukosten
  • Produktionsausfälle während der Implementierung

Durch gezielte Anpassungen konnten:

  • die Betriebskosten um 18 % gesenkt
  • die Fehlerquote um 25 % reduziert
  • die Mitarbeiterzufriedenheit um 12 % gesteigert
  • zusätzliche Skalierung ohne Folgeinvestitionen ermöglicht werden

Fazit & praktische Empfehlung

Ein Lager ist ein komplexes System: Nur wer Regal- und Staplertechnik, Automatisierung und Prüfprozesse ganzheitlich denkt, kann Effizienz und Sicherheit realisieren. Moderne Systeme wie Verschieberegale oder AKL bieten enormen Mehrwert – aber nur, wenn sie technisch abgestützt und normkonform geplant sind.

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Über den Autor

Benjamin Biberger

Geschäftsführer

Benjamin ist Gründer und Geschäftsführer von BIBERGER Arbeitsbühnen & Stapler.

Er ist verantwortlich für die kaufmännischen und administrativen Bereiche des Unternehmens und sorgt gemeinsam mit seinem Team für die Optimierung der betrieblichen Abläufe und die optimale Unterstützung der Kunden bei ihren Projekten.

Durch seine langjährige Erfahrung in den Bereichen Organisation und Projektmanagement sorgt er für ein stabiles Fundament – im eigenen Tagesgeschäft, in der nachhaltigen Weiterentwicklung der Prozesse sowie in der Zusammenarbeit mit Partnern und Kunden.

Unser redaktioneller Qualitätsanspruch

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Jeder Beitrag entsteht aus realen Erfahrungswerten und wird redaktionell nach Fachkriterien auf Verständlichkeit, Genauigkeit und Praxisbezug überprüft. Technische Aussagen werden regelmäßig gegen aktuelle Branchenstandards und bewährte Verfahren abgeglichen.

Ziel unserer Veröffentlichungen ist es, verlässliches Fachwissen zugänglich zu machen und Anwendern, Entscheidern und Branchenpartnern Orientierung zu bieten. BIBERGER versteht sich als unabhängige Informationsplattform für sichere, wirtschaftliche und moderne Höhenzugangstechnik – fundiert, nachvollziehbar und frei von werblichem Einfluss.

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FAQ

Welche Regalarten werden typischerweise in Lagern eingesetzt?

In Lagern kommen je nach Ware und Anforderungen unterschiedliche Regalarten zum Einsatz: Palettenregale sind der Standard für schwere Güter auf Paletten. Fachbodenregale eignen sich für Kleinteile, Kommissionierware und Handlagerung. Kragarmregale werden für Langgut wie Rohre oder Profile genutzt. Für hohe Umschlagraten gibt es Durchlaufregale mit Rollenbahnen. Einfahr- und Durchfahrregale maximieren die Lagerdichte, während Verschieberegale besonders platzsparend sind. Automatisierte Lagersysteme wie Shuttle- oder Vertikalliftsysteme bieten höchste Effizienz bei hohem Durchsatz.

Warum nennt man es Kragarmregal?

Weil es aus sogenannten “Kragarmen” besteht – das sind seitlich auskragende Tragarme, die auf einer vertikalen Stütze montiert sind. Diese Arme tragen die Last, ohne dass darunter liegende Ebenen stören. Dadurch lassen sich lange oder sperrige Güter wie Rohre, Balken oder Profile besonders gut lagern. Der Begriff „Kragarm“ stammt aus dem Bauwesen und beschreibt tragende Elemente, die einseitig befestigt sind und frei aus dem Regal herausragen.

Wie tief sollte ein Palettenregal sein?

Die Tiefe eines Palettenregals richtet sich nach der eingesetzten Ladeeinheit – in der Regel einer Europalette. Standard ist eine Regaltiefe von 1 100 mm, damit eine Europalette mit 1 200 mm Länge sicher und formschlüssig gelagert werden kann. Dabei steht die Palette leicht über, was das Ein- und Auslagern erleichtert. Für Sonderpaletten oder doppeltiefe Lagerung sind auch andere Tiefen möglich, müssen aber statisch geprüft und auf den Staplereinsatz abgestimmt sein.

Wie viel Gewicht kann ein Palettenregal tragen?

Ein Palettenregal trägt je nach Ausführung pro Ebene (Fachlast) meist 1 000 bis 4 500 kg, die gesamte Regalzeile (Feldlast) bis zu 25 Tonnen. Voraussetzung ist eine gleichmäßig verteilte Last und ein unbeschädigter Zustand. Punktlasten, falsche Beladung oder Schäden verringern die Tragfähigkeit deutlich. Verbindlich sind immer die Herstellerangaben und Lastschilder am Regal.

Wie hoch darf ein Palettenregal sein?

Palettenregale dürfen theoretisch über 20 Meter hoch sein – bei Hochregallagern sogar deutlich mehr. In der Praxis liegt die Höhe meist zwischen 4 und 12 Metern, abhängig von Hallenhöhe, eingesetztem Stapler und statischer Auslegung. Ab 12 m gelten erhöhte Anforderungen an Aussteifung, Brandschutz und Sicherheit. Entscheidend sind außerdem die zulässige Hubhöhe der Flurförderzeuge und die Einhaltung der DIN EN 15512.

Für welche Waren sind Fachbodenregale besonders geeignet?

Fachbodenregale eignen sich ideal für Kleinteile, leichte bis mittelschwere Waren und manuelle Kommissionierung. Typische Lagergüter sind Kartons, Werkzeuge, Ersatzteile, Akten oder Elektroartikel. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo kein Palettenumschlag nötig ist – etwa in Werkstätten, Ersatzteillagern, E-Commerce oder im Kleinteilelager der Industrie. Durch flexible Fachhöhen lassen sie sich gut an unterschiedliche Warenarten anpassen.

Was wird im Durchlaufregal gelagert?

Durchlaufregale sind für Waren mit hohem Umschlag ideal – vor allem Paletten oder Kartons, die nach dem FIFO-Prinzip (First In, First Out) gelagert werden sollen. Typische Einsatzbereiche sind Lebensmittellogistik, Produktion oder Versandlager. Gelagert werden häufig verderbliche Güter, saisonale Artikel oder Schnelldreher, die automatisch nachrücken, sobald vorne entnommen wird. Die integrierten Rollenbahnen ermöglichen eine platzsparende, dynamische Lagerung ohne zusätzlichen Förderaufwand.

Ist ein Durchlaufregal statisch oder dynamisch?

Ein Durchlaufregal zählt zu den dynamischen Regalsystemen, weil sich die gelagerten Waren innerhalb des Regals bewegen. Paletten oder Behälter rollen auf leicht geneigten Bahnen von der Beladeseite zur Entnahmeseite. Im Gegensatz zu statischen Regalen verändert sich der Lagerplatz automatisch – das spart Zeit und Wege, erfordert aber eine sorgfältige Planung und regelmäßige Wartung der Rollenbahnen.

Sind Fachbodenregale prüfpflichtig?

Ja, auch Fachbodenregale unterliegen der Prüfpflicht nach Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und DIN EN 15635. Sie müssen mindestens einmal jährlich von einer befähigten Person geprüft werden. Zusätzlich sind wöchentliche Sichtkontrollen durch geschultes Lagerpersonal vorgeschrieben. Die Prüfungen dienen der Sicherheit und sollen Schäden, Verformungen oder unsachgemäße Belastung frühzeitig erkennen. Auch bei leichten Regalen gilt: Jede Lagereinrichtung ist prüfpflichtig, sobald sie im gewerblichen Bereich genutzt wird.

Warum wird das Palettenregal auch Schwerlastregal genannt?

Weil Palettenregale dafür gebaut sind, richtig schwere Sachen zu tragen – oft mehrere Tonnen pro Ebene. Genau das meint „Schwerlastregal“. Der Begriff beschreibt also keine andere Regalart, sondern macht klar: Hier geht’s um stabile Stahlregale für große Lasten, wie sie in Industrie und Logistik gebraucht werden.

Was ist der Unterschied zwischen Feldlast und Fachlast?

Die Fachlast gibt an, wie viel Gewicht ein einzelnes Regalfach tragen darf – also eine Lagerebene zwischen zwei Traversen. Die Feldlast ist die Summe aller Fachlasten in einem Regalfeld, also der komplette Abschnitt zwischen zwei Regalrahmen. Wichtig: Die Feldlast berücksichtigt auch das Eigengewicht des Regals und darf auf keinen Fall überschritten werden – sonst drohen Verformungen oder Einsturz.

Welche Arten von Kragarmregalen gibt es?

Kragarmregale gibt es einseitig, beidseitig und als verfahrbare Variante.

Einseitige Regale stehen an der Wand, beidseitige frei im Raum – ideal für lange Güter wie Rohre oder Bretter. Verschiebbare Kragarmregale fahren auf Schienen und sparen Platz. Je nach Gewicht gibt’s leichte, mittlere oder schwere Ausführungen – und für den Außenbereich auch mit Dach.

Was ist ein Verschieberegal?

Ein Verschieberegal ist ein Regalsystem auf Schienen, das sich seitlich verschieben lässt – man öffnet nur den Gang, den man gerade braucht. So sparst du bis zu 90 % Fläche, weil feste Gänge entfallen. Die Regale stehen dicht an dicht und werden elektrisch oder mechanisch bewegt. Ideal für Lager mit wenig Platz oder hoher Archivdichte – z. B. in der Industrie, im Ersatzteillager oder im Archiv.

Wie funktioniert ein Durchlaufregal?

Ein Durchlaufregal arbeitet nach dem FIFO-Prinzip: Hinten wird eingelagert, vorne entnommen.

Die Waren – meist Paletten oder Kartons – rollen auf leicht geneigten Bahnen durch das Regal nach vorne. Sobald vorne etwas entnommen wird, rückt das nächste automatisch nach. Das spart Wege, beschleunigt die Kommissionierung und sorgt dafür, dass ältere Ware zuerst rausgeht – ideal für verderbliche oder schnell drehende Artikel.

Wie funktioniert ein Verschieberegal?

Verschieberegale stehen auf Schienen und lassen sich seitlich verschieben – per Handrad, Motor oder Funksteuerung.

Statt viele feste Gänge offen zu halten, wird immer nur der Gang geöffnet, den du gerade brauchst. So stehen die Regale platzsparend dicht beieinander und schaffen bei gleicher Fläche deutlich mehr Lagerkapazität. Ideal für Archive, Ersatzteillager oder Bereiche mit begrenztem Platz.

Welche Merkmale hat ein Palettenregal?

Ein Palettenregal ist robust, flexibel und für schwere Lasten auf Paletten ausgelegt.

Typisch sind vertikale Rahmen, höhenverstellbare Traversen und große Fachlasten – oft zwischen 1 000 und 4 500 kg pro Ebene. Die Regale sind in Tiefe, Höhe und Feldbreite anpassbar, lassen sich mehrgeschossig bauen und bieten gute Zugänglichkeit mit Gabelstaplern. Außerdem wichtig: Lastschilder, Anfahrschutz und die Möglichkeit, Zubehör wie Gitterroste oder Durchschubsicherungen nachzurüsten.

Welche Bestandteile hat ein Palettenregal?

Ein Palettenregal besteht aus Rahmen, Traversen und Sicherheitszubehör.

Die senkrechten Rahmen bilden das Grundgerüst und tragen die Last. Dazwischen sitzen die waagerechten Traversen – sie halten die Paletten und bestimmen die Fachlast. Zusätzlich gehören Diagonalstreben, Fußplatten, Anfahrschutz, Durchschubsicherungen und Lastschilder zur Ausstattung. Alles zusammen sorgt für Stabilität, Sicherheit und eine zuverlässige Lagerung schwerer Güter.

Was ist ein Einschubregal?

Ein Einschubregal ist ein dynamisches Lagersystem, bei dem Paletten auf Rollenbahnen von vorne tief ins Regal geschoben werden – nach dem LIFO-Prinzip (Last In, First Out).

Die hinteren Paletten werden durch Gefälle nach hinten gedrückt, neue Paletten schieben die vorherigen automatisch weiter. Entnommen wird immer zuerst die zuletzt eingestellte Palette. Einschubregale sind ideal, wenn du viele gleiche Artikel auf wenig Fläche lagern willst – z. B. in der Produktion oder im Kühllager.

Was bedeutet LIFO beim Einschubregal?

LIFO steht für Last In, First Out – also: Die zuletzt eingestellte Palette wird als erste wieder entnommen.

Beim Einschubregal funktioniert das so: Neue Paletten schieben die vorhandenen auf Rollenbahnen nach hinten. Beim Entladen rutscht die zuletzt eingestellte Palette automatisch wieder nach vorne. Das ist effizient und platzsparend, aber nicht geeignet für verderbliche Waren, bei denen das älteste Produkt zuerst raus muss.

Wie hoch muss ein Rammschutz für ein Palettenregal sein?

Ein Rammschutz für Palettenregale muss laut DIN EN 15512 mindestens 400 mm hoch sein.

Er schützt die Regalstützen im unteren Bereich vor Anfahrschäden durch Stapler oder Hubwagen. Wichtig: Der Rammschutz muss fest mit dem Boden verankert sein und sichtbar gekennzeichnet werden – meist in Signalgelb mit schwarzen Streifen. Auch Seitenschutz und Eckschutz sind je nach Verkehrsführung sinnvoll oder vorgeschrieben.

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