Teleskopstapler kombinieren Stapler, Kran und Radlader in einer Maschine. Mit dem ausfahrbaren Ausleger und passenden Anbaugeräten hebst und positionierst du Lasten schnell und präzise.
Hier findest du alle wichtigen Punkte kompakt: Bauarten, Führerschein, Kosten, Einsatz und Sicherheit. Mit klaren Tabellen, Beispielen und internen Links für die nächste Entscheidung.
Was ist ein Teleskopstapler und warum ist er so vielseitig?
Teleskopstapler – auch Telehandler oder Teleskoplader genannt – sind Arbeitsmaschinen mit einem ausfahrbaren Hubarm. Mit passenden Anbaugeräten wie Palettengabeln, Schaufeln oder Seilwinden lassen sie sich an unterschiedlichste Einsätze anpassen. Sie eignen sich für den Materialumschlag, das Positionieren von Bauteilen oder das Heben schwerer Lasten – und das auf engem Raum oder in großer Höhe.

Arten von Teleskopstaplern
Teleskopstapler gibt es als starre und rotierende Modelle. Beide teilen sich die Grundmechanik, unterscheiden sich aber stark in der Baustellen-Praxis.
Die Wahl hängt von Platz, Last, Höhe und der Anzahl der Umsetzvorgänge ab.
Starre Teleskopstapler
Starre Modelle besitzen einen nicht drehbaren Oberwagen. Sie glänzen mit Stabilität, einfacher Handhabung und attraktiven Mietkonditionen.
Ideal für Wiederholaufgaben, Materialumschlag und Transporte auf kurzer Distanz – innen wie außen.
Roto-Teleskopstapler
Roto-Modelle bieten 360° Rotation des Oberwagens. Du erreichst mehrere Arbeitsbereiche von einem Standort aus.
Mit Anbaukorb und Kranhaken ersetzen sie oft Arbeitsbühne und Autokran. Das spart Umsetzen und Zeit.
Starr vs. Roto: die wichtigsten Unterschiede
Beide Bauarten haben klare Stärken. Die Tabelle hilft bei der Schnellentscheidung.
Für komplexe Baustellen mit wenig Platz ist der Roto oft im Vorteil.
| Kriterium | Starrer Teleskopstapler | Roto-Teleskopstapler | Praxis-Tipp |
|---|---|---|---|
| Mobilität/Umsetzen | Häufigeres Umsetzen nötig | 360° erreicht vieles vom Stand | Roto spart Rangierzeit |
| Schwerlast | Sehr stabil bei Grundlasten | Stark, aber lastabhängig von Ausladung | Lastdiagramm prüfen |
| Einsatzspektrum | Transport, Paletten, Schüttgut | + Kranbetrieb, + Arbeitskorb | Roto ersetzt Zusatztechnik |
| Kosten | Niedriger Tagessatz | Höherer Tagessatz | Gesamtkosten/TCO betrachten |
| Platzbedarf | Mehr Manöverfläche | Weniger Rangierbedarf | Enge Baustelle = Roto |
Aufbau, Technik und Bedienung
Alle Telestapler bestehen aus Fahrgestell, hydraulischem Teleskoparm und Aufnahmesystem für Anbaugeräte. Meist mit Allrad, Vierradlenkung und Pendelachse.
Bedient wird per Joystick für Fahren, Heben, Ausschub und Gerät. Moderne Maschinen verfügen über Lastmomentbegrenzung und Assistenzsysteme.
Bedienlogik in Kürze
Jede Auslegerbewegung ändert den Lastschwerpunkt. Das macht Schulung und Praxis entscheidend.
Lastdiagramm kennen, Neigungen beachten, Untergrund sichern – so bleibt der Betrieb sicher.
Führerschein und Qualifikation
Das Führen eines Teleskopstaplers erfordert eine anerkannte Bedienerschulung. Grundlage ist die DGUV-Systematik mit Stufen.
Zusätzlich gelten Regeln für den öffentlichen Verkehr und die betriebliche Beauftragung.
Ausbildungsstufen nach DGUV
- Stufe 1: Basisqualifikation für starre Telestapler
- Stufe 2a: Zusatz für schwenkbare/Roto inkl. Kranbetrieb
- Stufe 2b: Zusatz für Einsatz mit Arbeitskorb
- Stufe 3: Betriebliche Unterweisung am konkreten Gerät
Öffentlicher Straßenverkehr
Für Fahrten auf öffentlicher Straße ist mindestens Klasse L erforderlich. Je nach Zulassung/Tempo/Gesamtmasse kann zusätzlich B/C sinnvoll oder vorgeschrieben sein.
Mitführen: Dokumente, Warndreieck, Unterlegkeile und Erste-Hilfe-Ausrüstung.
Gut zu wissen: Schulungen und SYSTEM-CARD über BIBERGER: SYSTEM-CARD Stapler & Telestapler.
Hersteller und Marktüberblick
Wie viel kostet ein Teleskopstapler-Führerschein?
Die Kosten hängen vom Schulungsumfang, Gerätetyp und Anbieter ab. Rechne mit Basiskurs plus optionalen Erweiterungen für Roto und Arbeitskorb.
| Kurs | Umfang | Richtpreis | Hinweise |
|---|---|---|---|
| Basiskurs Stufe 1 | 1–2 Tage | ab ca. 300 € | Starre Telestapler, Theorie + Praxis |
| Erweiterung Roto (Stufe 2a) | Zusatzmodul | + 100–200 € | Drehbarer Oberwagen, inkl. Kranbetrieb |
| Arbeitskorb (Stufe 2b) | Zusatzmodul | anbieterabhängig | Personentransport, Rettung, Zusatzregeln |
| Inhouse-Schulung | Individuell | pro Teilnehmer oft günstiger | Konditionen bei mehreren Teilnehmenden |
Wichtig: Achte darauf, dass der Anbieter zertifiziert ist und dir ein anerkannter Bedienerausweis ausgestellt wird. Schulungen und SYSTEM-CARD kannst du direkt bei uns anfragen: SYSTEM-CARD Stapler & Telestapler.
Bekannte Marken sind Merlo, Magni, Manitou, JCB, Dieci, Liebherr und weitere. Sie bieten von Kompakt bis Schwerlast ein breites Spektrum.
Hubhöhen reichen bis über 35 m, Roto-Modelle erschließen weite Arbeitsradien ohne Umsetzen.
| Anbaugerät | Einsatz | Hinweis |
|---|---|---|
| Palettengabel | Paletten, Bauteile, Big Bags | Länge/Traglast zum Diagramm passend wählen |
| Schaufel | Schüttgut, Erdreich | Volumen vs. Ausladung beachten |
| Kranhaken/Lasthaken | Heben/Positionieren | Hakenlast und Sicherung prüfen |
| Arbeitskorb | Personenzugang | Nur mit Zulassung; Zusatzqualifikation 2b |
| Spezial (z. B. Solarset) | Modul-Handling | Oberflächenschutz und Fixierung |
Einsatzbereiche und typische Szenarien
Telestapler sind stark, wenn Lasten gehoben und exakt positioniert werden müssen. Das spart Zeit gegenüber Kranbestellungen.
Typisch: Baustellenlogistik, PV-Montage, Schalungsbau, Industrieinstandhaltung, GaLaBau und Kommunal.
Kosten: Mieten, Kaufen, TCO
Vergleiche nie nur den Tagessatz. Entscheidend ist der Gesamtaufwand pro Stunde im Projekt.
Die Richtwerte unten helfen bei der ersten Kalkulation.
Mietpreise im Überblick
| Typ | Tag | Woche (Ø/Tag) | Bemerkung |
|---|---|---|---|
| Starr | ≈ 139–280 € | ≈ 60–80 % des Tagessatzes | Preis sinkt mit Mietdauer |
| Roto | ≈ 290–365 € | ≈ 60–80 % des Tagessatzes | Oft inkl. Funkfernbedienung |
Kaufpreise und Gebrauchtmarkt
| Kategorie | Neugerät | Gebraucht | Hinweis |
|---|---|---|---|
| Kompakt | ≈ 60.000–100.000 € | ab ≈ 25.000 € | Betriebsstunden prüfen |
| Standard | ≈ 100.000–150.000 € | ≈ 50.000–150.000 € | Wartungshistorie zählt |
| Roto/Schwerlast | ≈ 150.000–250.000 €+ | stark variabel | Ausstattung treibt Preis |
TCO – Total Cost of Ownership
Rechne mit durchschnittlich ≈ 20 € pro Betriebsstunde exklusive Bediener. Darin stecken Wartung, Verschleiß, Kraftstoff und Wertverlust.
Gut geschulte Fahrer senken Verbrauch und Instandhaltung messbar.
Wartung, Service und Verfügbarkeit
Regelmäßige Wartung sichert Leistung und Restwert. Originalteile und planbare Serviceintervalle zahlen sich aus.
BIBERGER unterstützt dich mit Serviceleveln, UVV-Terminierung und Ersatzgerät im Störfall.
Finanzierung, Versicherung, Restwert
Passend zum Nutzungsprofil: Langzeitmiete, Leasing, Mietkauf oder Kauf. Für projektbezogene Peaks bleibt die Miete oft am wirtschaftlichsten.
Maschinenversicherung schützt gegen Brand, Diebstahl und Unfallschäden. Restwerte nach langen Laufzeiten liegen typischerweise im zweistelligen Prozentbereich.
Sicherheit und Unfallverhütung
Basis sind Unterweisung, Bedienausweis und betriebliche Beauftragung. Vor Einsatz: Sichtprüfung, Untergrund, Wind und Lastdiagramm checken.
Bei eingeschränkter Sicht Einweiser einsetzen und Arbeitsbereiche absperren.
Checkliste: sicher starten
- Bedienausweis + Beauftragung geprüft
- Tägliche Sicht-/Funktionskontrolle
- Untergrund tragfähig, Stützen/Abstützplatten bereit
- Lastdiagramm und Anbaugerät freigegeben
- Kommunikation/Einweiser geklärt
Teleskopstapler bei BIBERGER mieten
Du brauchst kurzfristig einen Teleskopstapler für dein Projekt? Bei BIBERGER findest du Telestapler und Roto-Teleskoplader mit verschiedenen Hubhöhen, Tragkräften und Ausstattungen. Natürlich beraten wir dich auch zum passenden Anbaugerät und unterstützen bei Fragen zur Schulung.






























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