Du liest: Nicht-markierende (kreidende) Reifen bei Arbeitsbühnen: Wann und warum?
Zusammenfassung Das Wichtigste in Kürze

Reifen ist nicht gleich Reifen – und schon gar nicht bei Arbeitsbühnen. Je nachdem, wo du arbeitest, macht es einen riesigen Unterschied, ob du auf markierungsfreien Bodenbelägen, rauem Gelände oder in der Halle unterwegs bist. Nicht-markierende Reifen sind Pflicht, wenn es um empfindliche Böden geht – z. B. in Krankenhäusern, Messehallen oder Industrieanlagen. Sie hinterlassen keine Spuren, sind leise und sauber, halten aber weniger lang. Luftreifen bieten dir Top-Traktion auf Baustellen oder unebenem Boden, brauchen aber Pflege. Wer keinen Plattfuß riskieren will, setzt auf schaumgefüllte Reifen. Und wenn’s richtig ruppig wird – etwa im Gelände, auf Schlamm oder bei extremer Steigung – dann sind Kettenantriebe die beste Wahl.

Kurz gesagt: Der Untergrund entscheidet, welche Bereifung für dich passt. Du willst sicher, effizient und ohne Schäden arbeiten? Dann wähl die passende Lösung – oder lass dich von uns beraten. Wir helfen dir, die richtige Bühne mit der richtigen Ausstattung zu finden.

Zusammenfassung Das Wichtigste in Kürze

Reifen ist nicht gleich Reifen – und schon gar nicht bei Arbeitsbühnen. Je nachdem, wo du arbeitest, macht es einen riesigen Unterschied, ob du auf markierungsfreien Bodenbelägen, rauem Gelände oder in der Halle unterwegs bist. Nicht-markierende Reifen sind Pflicht, wenn es um empfindliche Böden geht – z. B. in Krankenhäusern, Messehallen oder Industrieanlagen. Sie hinterlassen keine Spuren, sind leise und sauber, halten aber weniger lang. Luftreifen bieten dir Top-Traktion auf Baustellen oder unebenem Boden, brauchen aber Pflege. Wer keinen Plattfuß riskieren will, setzt auf schaumgefüllte Reifen. Und wenn’s richtig ruppig wird – etwa im Gelände, auf Schlamm oder bei extremer Steigung – dann sind Kettenantriebe die beste Wahl.

Kurz gesagt: Der Untergrund entscheidet, welche Bereifung für dich passt. Du willst sicher, effizient und ohne Schäden arbeiten? Dann wähl die passende Lösung – oder lass dich von uns beraten. Wir helfen dir, die richtige Bühne mit der richtigen Ausstattung zu finden.

Von sensiblen Hallenböden bis zum matschigen Hang – die Wahl der richtigen Bereifung entscheidet, ob du sicher und effizient arbeiten kannst.

Arbeitsbühnen gibt es mit unterschiedlichen Reifenarten, die je nach Einsatzgebiet klare Vorteile bieten. In diesem Ratgeber bekommst du den Überblick, was nicht-markierende Reifen wirklich bringen, wo Geländebereifung unverzichtbar ist und wann Kettenantrieb Sinn macht.

Nicht-markierende Reifen – Material, Vorteile & Grenzen

Nicht-markierende Reifen bestehen aus hellem Vollgummi ohne Rußanteil. Stattdessen werden helle Füllstoffe wie Silika oder Calciumcarbonat eingesetzt. Sie hinterlassen keine Spuren auf empfindlichen Böden, sind aber etwas härter und nutzen sich schneller ab als klassische schwarze Vollgummireifen.

Material und Funktionsweise

Silika-basierte Mischungen bilden eine dichtere Gummistruktur, was den Abrieb reduziert, aber die Flexibilität einschränkt. Die Härte liegt typischerweise bei Shore A 70–85. Auf glatten Böden sind sie ideal, auf rauem Untergrund jedoch weniger geeignet.

Typische Einsatzorte

  • Industriehallen und Logistikzentren
  • Krankenhäuser und Reinräume
  • Messen und Veranstaltungszentren
  • Innenräume mit empfindlichen Bodenbelägen

Lebensdauer und Kosten im Vergleich

Reifenart Anschaffung (€) Lebensdauer (Std.) Wechselintervall (Std.) Entsorgungskosten (€)
Nicht-markierend (Silika) 250–300 200–400 200–300 5–10
Standard schwarz (Ruß) 150–200 500–800 400–600 5–10
Schaumgefüllt (PU) 200–250 800–1.200 600–1.000 5–10

Richtwerte: variieren je nach Hersteller und Einsatzbedingungen.

Zugelassene Marken und Normen

  • DIN EN ISO 4000-1: Kennzeichnung und Tragfähigkeit von Industriereifen
  • DIN EN 1170-1: Anforderungen an Vollgummi- oder PU-Reifen für Flurförderzeuge
  • Hersteller: Covestro Vulkollan® (Shore A 92), Solidboy „Non-Marking“, Genie, JLG und Haulotte

Statische Aufladung bei nicht-markierenden Reifen

Nicht-markierende Reifen – auch als non-marking tyres bekannt – bestehen aus einer hellen, silika-basierten Gummimischung ohne Rußanteil. Diese Zusammensetzung sorgt zwar dafür, dass keine dunklen Spuren auf Böden entstehen, sie wirkt jedoch elektrisch isolierend. Durch die Reibung zwischen Reifen und Boden kann sich bei der Fahrt statische Elektrizität von mehreren zehntausend Volt aufbauen.

Im Gegensatz zu rußhaltigen Standardreifen wird diese Ladung nicht automatisch abgeleitet. Das kann zu elektrischen Entladungen, Funkenbildung oder Ausfällen elektronischer Systeme führen – besonders kritisch in staubbelasteten oder explosionsgefährdeten Bereichen. Auch für das Bedienpersonal besteht bei unkontrollierten Entladungen ein erhöhtes Risiko.

Um diese Gefahren zu vermeiden, müssen Maschinen mit nicht-markierenden Reifen mit einer Erdungsvorrichtung ausgestattet sein. Üblich ist ein leitfähiges Antistatikband oder Erdungsband, das am Chassis montiert wird und dauerhaft Bodenkontakt hält. So wird die elektrische Ladung sicher abgeleitet und die Maschine bleibt auch in sensiblen Arbeitsumgebungen betriebssicher.

Fehlt ein solches Band oder eine antistatische Reifenmischung, darf die Arbeitsbühne in explosionsgefährdeten Zonen (Ex-Bereichen) nicht eingesetzt werden. Eine regelmäßige Sichtkontrolle des Erdungsbands gehört deshalb zur täglichen Sicherheitsprüfung auf jeder Baustelle.

Recycling und Nachhaltigkeit

Die meisten Vollgummireifen werden mechanisch zerkleinert und als Gummigranulat wiederverwertet – zum Beispiel für Sportböden oder Fallschutzplatten. Nicht-markierende Reifen enthalten kein Ruß, dafür Silika, dessen Herstellung rund 10 % mehr Energie benötigt. In Deutschland werden etwa zwei Drittel aller Reifen recycelt.

  • Mechanisches Recycling: Granulat mit 80–90 % Gummianteil
  • Thermisches Cracken (Pyrolyse): Energiegewinnung aus Reststoffen
  • Entsorgungskosten: ca. 2–3 € pro Reifen bei zertifizierter Rücknahme

Praxisbeispiele und Checkliste

In Reinräumen und Lagerhallen kam es wiederholt zu dunklen Abriebspuren durch schwarze Reifen – nach Umstellung auf Silika-basierte Modelle verschwanden die Probleme vollständig.

  • Sichtprüfung: Risse und Profiltiefe regelmäßig kontrollieren
  • Härteprüfung: Shore-A-Test zur Materialermüdung
  • Dokumentation: Betriebsstunden und Reifenwechsel notieren

Spezialfälle und Alternativen

  • Wenn keine non-marking Reifen verfügbar sind: Schutzmatten oder Reifenüberzieher verwenden
  • Bei denkmalgeschützten Böden: Lastverteilende Platten unterlegen
  • Zur Echtheitsprüfung: Herstellerlogo und Chargennummer auf der Reifenflanke prüfen

Innovationen und Zukunftstrends

  • Selbstreparierende Reifen: Mikroverkapselte Polymere schließen kleine Risse eigenständig
  • Biobasierte Elastomere: Nachhaltige Alternativen aus recyceltem Kautschuk
  • Neue Beschichtungen: PTFE-Oberflächen für minimalen Abrieb
  • Kreislauffähigkeit: Chemisches Recycling zur Rückgewinnung von Silika und Gummi

Weitere Reifenarten im Überblick

Luftreifen – flexibel und geländegängig

Luftreifen bieten durch ihre Dämpfung gute Fahreigenschaften auf unebenem Untergrund. Ideal für den Außeneinsatz, aber anfällig für Beschädigungen.

Schaumgefüllte Reifen – pannensicher und wartungsarm

Schaumgefüllte Reifen sind robust, pflegeleicht und eignen sich für Innen- wie Außeneinsatz. Besonders beliebt bei langen Einsätzen mit hohem Sicherheitsanspruch.

Geländebereifung – für anspruchsvolle Einsätze

Geländereifen bieten optimale Traktion in unwegsamem Gelände. Ihre grobe Profilierung sorgt für Stabilität, ist aber für glatte Hallenböden ungeeignet.

Kettenantrieb – für extreme Anforderungen

Arbeitsbühnen mit Kettenantrieb sind ideal für starke Steigungen oder weiche Böden. Sie bieten maximale Traktion, sind aber schwerer und langsamer im Betrieb.

Fazit: Die richtige Bereifung für jedes Einsatzgebiet

Die Wahl der Bereifung entscheidet über Sicherheit, Bodenschutz und Wirtschaftlichkeit. Nicht-markierende Reifen sind optimal für empfindliche Böden, Geländebereifung für schwierige Außenbereiche. Luft- und Schaumreifen bieten Flexibilität, während Kettenantriebe maximale Traktion liefern. Wer auf Qualität und regelmäßige Kontrolle achtet, arbeitet sicherer und effizienter.

Benjamin_Biberger_f09df03b-780b-4e03-8991-ca3f20113b29 - BIBERGER
Über den Autor

Benjamin Biberger

Geschäftsführer

Benjamin ist Gründer und Geschäftsführer von BIBERGER Arbeitsbühnen & Stapler.

Er ist verantwortlich für die kaufmännischen und administrativen Bereiche des Unternehmens und sorgt gemeinsam mit seinem Team für die Optimierung der betrieblichen Abläufe und die optimale Unterstützung der Kunden bei ihren Projekten.

Durch seine langjährige Erfahrung in den Bereichen Organisation und Projektmanagement sorgt er für ein stabiles Fundament – im eigenen Tagesgeschäft, in der nachhaltigen Weiterentwicklung der Prozesse sowie in der Zusammenarbeit mit Partnern und Kunden.

Unser redaktioneller Qualitätsanspruch

Die Fachinhalte auf biberger.de werden redaktionell erstellt, geprüft und fortlaufend gepflegt. Grundlage ist unsere tägliche Arbeit mit Arbeitsbühnen, Teleskopstaplern und Flurförderzeugen – in Vermietung, Verkauf, Einsatzplanung und technischer Betreuung.

Jeder Beitrag entsteht aus realen Erfahrungswerten und wird redaktionell nach Fachkriterien auf Verständlichkeit, Genauigkeit und Praxisbezug überprüft. Technische Aussagen werden regelmäßig gegen aktuelle Branchenstandards und bewährte Verfahren abgeglichen.

Ziel unserer Veröffentlichungen ist es, verlässliches Fachwissen zugänglich zu machen und Anwendern, Entscheidern und Branchenpartnern Orientierung zu bieten. BIBERGER versteht sich als unabhängige Informationsplattform für sichere, wirtschaftliche und moderne Höhenzugangstechnik – fundiert, nachvollziehbar und frei von werblichem Einfluss.

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FAQ

Was sind nicht-markierende Reifen?

Nicht-markierende Reifen bestehen aus hellem Gummi ohne Ruß und hinterlassen daher keine dunklen Abriebspuren – ideal für empfindliche Böden.

Wie lange halten nicht-markierende Reifen?

Je nach Nutzung und Untergrund etwa 200–400 Stunden. Sie verschleißen schneller als Standardreifen, schonen dafür aber den Bodenbelag.

Woran erkenne ich non-marking Reifen?

An der hellen Farbe (meist grau oder weiß) und an Herstellerkennzeichnungen. Oft sind sie etwas härter als schwarze Vollgummireifen.

Kann man Reifenarten kombinieren?

In manchen Fällen ja – etwa bei Tandemachsen oder Anhängern. Wichtig ist dabei die gleichmäßige Traktion und Zulassung durch den Hersteller.

Warum müssen nicht-markierende Reifen geerdet werden?

Nicht-markierende Reifen enthalten keinen Ruß, der bei Standardreifen als elektrischer Leiter wirkt. Dadurch können sie beim Fahren statische Aufladungen von mehreren tausend Volt erzeugen. Ohne Ableitung entsteht die Gefahr von Funkenbildung, Stromschlägen oder Ausfällen elektronischer Systeme – besonders in staubigen oder explosionsgefährdeten Bereichen. Deshalb müssen Maschinen mit solchen Reifen ein Antistatik- oder Erdungsband besitzen, das die elektrische Ladung sicher in den Boden ableitet.

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