Du liest: Gabelstapler Arbeitskorb vs. echte Arbeitsbühne: Was ist mit dem Stapler erlaubt?
Zusammenfassung Das Wichtigste in Kürze

Ein Arbeitskorb am Gabelstapler darf nur für gelegentliche, kurzfristige Höhenarbeiten verwendet werden – und das ausschließlich Einweisung, PSA und einem Stapler mit ausreichender Tragfähigkeit. Für regelmäßige Einsätze oder Arbeiten in größerer Höhe ist diese Lösung nicht zulässig und birgt erhebliche Sicherheits- und Haftungsrisiken.

In allen anderen Fällen ist eine echte Hubarbeitsbühne die sichere, zulässige und praktisch überlegene Lösung. Sie verfügt über eigene Steuerung, integrierte Sicherheitssysteme wie Notablass oder Neigungssensoren und ermöglicht das Arbeiten direkt aus dem Korbrechtskonform, effizient und für den Dauereinsatz geeignet.

Zusammenfassung Das Wichtigste in Kürze

Ein Arbeitskorb am Gabelstapler darf nur für gelegentliche, kurzfristige Höhenarbeiten verwendet werden – und das ausschließlich Einweisung, PSA und einem Stapler mit ausreichender Tragfähigkeit. Für regelmäßige Einsätze oder Arbeiten in größerer Höhe ist diese Lösung nicht zulässig und birgt erhebliche Sicherheits- und Haftungsrisiken.

In allen anderen Fällen ist eine echte Hubarbeitsbühne die sichere, zulässige und praktisch überlegene Lösung. Sie verfügt über eigene Steuerung, integrierte Sicherheitssysteme wie Notablass oder Neigungssensoren und ermöglicht das Arbeiten direkt aus dem Korbrechtskonform, effizient und für den Dauereinsatz geeignet.

Ob im Lager, auf dem Werksgelände oder bei schnellen Wartungseinsätzen – immer wieder stellt sich die Frage: Reicht ein Arbeitskorb für den Stapler für Arbeiten in der Höhe aus, oder braucht es eine vollwertige Arbeitsbühne?

Was kurzfristig praktikabel erscheint, kann schnell zu einem Sicherheitsrisiko oder sogar rechtlichen Problem werden. Denn nicht jeder Einsatz ist mit einem Personenkorb erlaubt – und nicht jede Höhenarbeit mit einem Gabelstapler wirklich sicher machbar.

In diesem Artikel erfährst du, worin die Unterschiede zwischen Stapler-Arbeitskorb und echter Arbeitsbühne liegen, welche Vorschriften gelten und wann du welche Lösung einsetzen darfst.

Wir zeigen dir, wo die Risiken liegen, welche Vorteile professionelle Bühnen bieten und wie du rechtlich und praktisch auf der sicheren Seite bleibst.

Arbeitsbühne oder Arbeitskorb

Die wichtigsten Unterschiede

Was auf den ersten Blick ähnlich aussieht, unterscheidet sich in der Praxis erheblich. Ein Gabelstapler-Arbeitskorb wird auf die Gabelzinken eines Staplers gesteckt und dient vor allem für gelegentliche Wartungsarbeiten in der Höhe.

Eine echte Arbeitsbühne (z. B. Hubarbeitsbühne oder Scherenbühne) ist hingegen eine eigenständige Maschine mit Fahrwerk, Steuerung und integrierten Sicherheitssystemen. Während Personenkörbe für Stapler oft eine Traglast von 240 bis 300 kg bieten, sind Hubarbeitsbühnen auf maximale Belastbarkeit, Flexibilität und dauerhaften Einsatz und wesentlich höhere Höhen und Reichweiten ausgelegt.

Vergleichstabelle


Stapler-Arbeitskorb Echte Arbeitsbühne Anbau-Arbeitskorb (z. B. Merlo/Magni)
Eigenständige Steuerung
Zulassung für Höhenarbeit Eingeschränkt
Notablasssystem
Eigenantrieb
DGUV-konform Nur mit Einschränkungen
Einsatz für regelmäßige Arbeiten
Traglast ca. 240–300 kg bis über 1000 kg 300–1000 kg
Bedienung aus dem Arbeitsbereich
Sicherheitsfunktionen integriert
Täglicher Einsatz empfohlen
Arbeitsbühne mieten

Arbeitskörbe für Stapler

Vorteile

Ein Arbeitskorb für Stapler ist schnell einsatzbereit, kostengünstig und kompakt. Gerade bei kurzfristigen Einsätzen, etwa für eine Reparatur in der Hallendecke oder einen Leuchtmitteltausch, ist der Einsatz sinnvoll.

Einige Modelle sind faltbar, lassen sich platzsparend lagern und mit Euroaufnahme für Stapler oder Bolzen gesichert schnell montieren. Bei gelegentlicher Nutzung kann so ein Sicherheitskorb mit einfacher Bauweise eine praktikable Ergänzung sein.

Nachteile

Was auf dem Papier praktikabel wirkt, hat klare Grenzen: Arbeitskörbe für Stapler dürfen laut DGUV nur für "gelegentliche Arbeiten" genutzt werden.

Es fehlt die eigene Steuerung, die Standfläche ist kleiner, und das Risiko bei Fehlbedienung des Staplers ist erheblich. Zudem ist der Einsatz nur mit einem TÜV-geprüften Arbeitskorb erlaubt, der den Unfallverhütungsvorschriften entspricht.

Der Stapler muss außerdem über ausreichend Tragfähigkeit verfügen – nicht selten wird die zulässige Traglast des Staplers bei voll ausgefahrenen Gabelzinken unterschätzt.

Was ist erlaubt – und was nicht?

Der Einsatz von Arbeitsbühnen für Stapler ist nur dann zulässig, wenn alle Voraussetzungen laut DGUV-Regel 100-500 erfüllt sind: Nur gelegentliche Höhenarbeiten, Einweisung der Personen, TÜV-geprüfte Käfige, gesicherte Einfahrtaschen und eine Sicherungsstange an der Einstiegstür. Dauerhafte Einsätze oder Reparaturen ohne geeignete PSA und dokumentierte Einweisung können im Schadensfall zur Haftung des Arbeitgebers führen.

Spezielle Arbeitskörbe für Teleskopstapler sind ein Sonderfall

Doch nicht jeder Arbeitskorb ist gleich – vor allem dann nicht, wenn er an einem Teleskopstapler (z. B. von Merlo oder Magni) betrieben wird. Diese Körbe sind keine klassischen Staplerkörbe, sondern gelten als "vollwertige" Anbau-Arbeitsbühnen für Stapler, sofern sie vom Hersteller zugelassen und korrekt angeschlossen sind.

Der große Unterschied: Diese Systeme verfügen über eine elektrische oder hydraulische Verbindung mit der Maschine, ermöglichen die Steuerung direkt aus dem Korb und sind oft mit Sicherheitsfunktionen wie Lastüberwachung, Neigungssensoren und Notablass ausgestattet.

Damit bieten sie deutlich mehr Schutz für bis zu 2 Personen als einfache Sicherheitskörbe für Flurförderzeuge und dürfen in vielen Fällen auch für wiederkehrende Höhenarbeiten eingesetzt werden.

Trotzdem gilt: Anwendung nur in Kombination mit dem passenden Gerät, der passenden Steuerung und einer Einweisung ist der Einsatz zulässig und rechtlich abgesichert.

Echte Arbeitsbühnen

Vorteile

Hubarbeitsbühnen wie Gelenkteleskopbühnen oder Scherenbühnen sind darauf ausgelegt, Höhenarbeiten sicher, effizient und komfortabel zu ermöglichen.

Sie verfügen über einen eigenen Antrieb, eine Steuerung direkt im Korb und zahlreiche Sicherheitsfunktionen wie Notablass, Neigungssensorik oder automatische Bremsen. Modelle mit Traglasten von über 300 kg und großer Arbeitsfläche bieten Platz für zwei Personen plus Material. Ideal für Lager-, Montage- und Wartungsarbeiten bei maximaler Arbeitshöhe bis weit über 70 Metern.

Nachteile

Der größte Nachteil ist für viele Unternehmen der Preis: Eine professionelle Arbeitsbühne ist in der Anschaffung teurer als ein Arbeitskorb. Auch der Platzbedarf und die Einweisungspflicht für Bediener werden als Hemmnisse empfunden. Dennoch: Die Sicherheit und der Funktionsumfang sind durch keine improvisierte Lösung zu ersetzen und Maschinen gerade für mittel- und langfristige Projekte kostengünstig zu mieten.

Warum sie oft die bessere Wahl sind

Wer regelmäßig in der Höhe arbeitet, sollte auf eine professionelle Arbeitsbühne setzen. Sie ist für den Dauereinsatz konzipiert, senkt das Unfallrisiko und erlaubt exaktes Positionieren. Gerade bei sensiblen Aufgaben wie Deckenreparaturen, Installationen oder Lagerarbeiten auf Höhe ist die präzise Steuerung unverzichtbar. Hinzu kommt: Viele Hubarbeitsbühnen sind inzwischen kompakt, faltbar und mit hoher Tragkraft ausgestattet – damit sie in jeder Halle einsatzbereit sind.

Personenkorb & Sicherheitskorb

So arbeitet man sicher am Gabelstapler

Wenn ein Arbeitskorb zum Einsatz kommt, muss dieser den geltenden gesetzlichen Vorschriften entsprechen.

Dazu gehören:

  • eine sichere Einstiegstür mit Riegel oder Sicherungsstange,
  • eine geschlossene Rückwand,
  • ausreichend hohe Geländer,
  • rutschfeste Standfläche sowie
  • die richtige Aufnahme an der schmalen Seite.

Wichtig: Die Verbindung mit den Gabelzinken des Staplers muss mit Bolzen oder Ketten gegen Abrutschen gesichert sein. Ohne Einweisung und PSA (Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz) darf niemand im Korb arbeiten.

Palette als "Arbeitsbühne"

In der Praxis sieht man es leider oft: Eine Europalette auf den Gabelzinken, ein Kollege drauf – und schon wird gearbeitet. Doch klar ist: Paletten sind nicht als Personenaufnahmemittel zugelassen. Sie bieten weder eine rutschfeste Standfläche noch seitliche Sicherungen oder eine Möglichkeit zur Absturzsicherung.

Auch das Gesamtgewicht ist unkontrollierbar – Splitter, Kippgefahr und fehlende Fixierung machen die Palette zur gefährlichen Stolperfalle. Laut DGUV ist der Einsatz von Paletten als „Arbeitsbühne“ ausdrücklich unzulässig. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zu einem geprüften Arbeitskorb für Stapler oder – besser noch – einer echten Arbeitsbühne.

Gitterbox als Arbeitsbühne

In einigen Betrieben wird für spontane Höhenarbeiten zur Gitterbox gegriffen – schnell auf den Stapler gehoben, reinsteigen, fertig. Doch so praktisch diese Lösung auf den ersten Blick erscheint: Eine Gitterbox ist kein zugelassener Arbeitskorb und darf laut DGUV unter keinen Umständen als Arbeitsbühne eingesetzt werden.

Es fehlen elementare Sicherheitsmerkmale wie eine gesicherte Einstiegstür, ein rutschfester Boden, eine sichere Umwehrung oder eine feste Verbindung mit den Gabelzinken. Auch die Traglast ist nicht für Personen ausgelegt. Im Ernstfall kann der Einsatz einer Gitterbox fatale Folgen haben – technisch, rechtlich und haftungsseitig. Wer sicher und gesetzeskonform arbeiten will, sollte auf geprüfte Arbeitskörbe oder echte Hubarbeitsbühnen setzen.

Zulassung, DGUV & Vorschriften

Das sagt die DGUV zu Arbeitskörben

Die DGUV ist klar: Arbeitskörbe dürfen nur verwendet werden, wenn andere sicherere Zugänge (z. B. Leitern, Bühnen) nicht praktikabel sind. Die Nutzung ist nur "gelegentlich" erlaubt, etwa für eine einmalige Wartung oder kurzfristige Reparatur.

Gesamtgewicht beachten

Ein häufiger Fehler beim Einsatz von Arbeitskörben für Stapler ist die falsche Einschätzung des Gesamtgewichts. Dabei zählt nicht nur das Eigengewicht des Arbeitskorbs – auch das Gewicht der Personen, Werkzeuge und Materialien muss mit einberechnet werden.

Wichtig ist: Die zulässige Resttragfähigkeit des Staplers bei ausgefahrenen Gabelzinken kann deutlich geringer sein als gedacht. Überschreitest du das zulässige Gesamtgewicht, riskierst du nicht nur Instabilität, sondern im Ernstfall ein Umkippen oder Versagen der Hubhydraulik.

Achte daher auf die Tragfähigkeit laut Lastdiagramm deines Staplers und plane mit Sicherheitsreserven – besonders bei Arbeiten in größeren Höhen oder mit zwei Personen im Korb.

Wer haftet bei einem Unfall mit Arbeitskorb?

Kommt es zu einem Unfall mit einem nicht zugelassenen oder falsch eingesetzten Arbeitskorb, liegt die Verantwortung beim Betreiber bzw. Arbeitgeber.

Die Berufsgenossenschaft kann Regress fordern, Versicherungen die Leistung verweigern. Eine unterlassene Einweisung, falsche Sicherung oder der Einsatz bei nicht zulässigen Arbeiten (z. B. regelmäßige Höhenarbeiten ohne echte Arbeitsbühne) kann straf- oder haftungsrechtliche Folgen haben.

Fazit: Zwei Systeme, ein Ziel – aber große Unterschiede

Sicherheit hat Vorrang – und professionelle Bühnen sind günstiger als gedacht

Ein Arbeitskorb für Stapler ist keine Dauerlösung. Wer regelmäßig in der Höhe arbeitet, sollte nicht improvisieren. Moderne Arbeitsbühnen bieten Sicherheit, Komfort und Effizienz – und sind heute dank Miete oder Gebrauchtmaschinen kostengünstiger und flexibler als viele denken.

Wer sicher arbeiten möchte, sollte nicht nur auf die Technik, sondern auch auf die Verantwortung achten.

Benjamin_Biberger_f09df03b-780b-4e03-8991-ca3f20113b29 - BIBERGER
Über den Autor

Benjamin Biberger

Geschäftsführer

Benjamin ist Gründer und Geschäftsführer von BIBERGER Arbeitsbühnen & Stapler.

Er ist verantwortlich für die kaufmännischen und administrativen Bereiche des Unternehmens und sorgt gemeinsam mit seinem Team für die Optimierung der betrieblichen Abläufe und die optimale Unterstützung der Kunden bei ihren Projekten.

Durch seine langjährige Erfahrung in den Bereichen Organisation und Projektmanagement sorgt er für ein stabiles Fundament – im eigenen Tagesgeschäft, in der nachhaltigen Weiterentwicklung der Prozesse sowie in der Zusammenarbeit mit Partnern und Kunden.

Unser redaktioneller Qualitätsanspruch

Die Fachinhalte auf biberger.de werden redaktionell erstellt, geprüft und fortlaufend gepflegt. Grundlage ist unsere tägliche Arbeit mit Arbeitsbühnen, Teleskopstaplern und Flurförderzeugen – in Vermietung, Verkauf, Einsatzplanung und technischer Betreuung.

Jeder Beitrag entsteht aus realen Erfahrungswerten und wird redaktionell nach Fachkriterien auf Verständlichkeit, Genauigkeit und Praxisbezug überprüft. Technische Aussagen werden regelmäßig gegen aktuelle Branchenstandards und bewährte Verfahren abgeglichen.

Ziel unserer Veröffentlichungen ist es, verlässliches Fachwissen zugänglich zu machen und Anwendern, Entscheidern und Branchenpartnern Orientierung zu bieten. BIBERGER versteht sich als unabhängige Informationsplattform für sichere, wirtschaftliche und moderne Höhenzugangstechnik – fundiert, nachvollziehbar und frei von werblichem Einfluss.

Alle Inhalte dienen der fachlichen Orientierung und ersetzen keine individuelle Rechts- oder Sicherheitsberatung. Trotz größter Sorgfalt können wir keine Gewähr für Vollständigkeit, Aktualität oder die Anwendung im konkreten Projektfall übernehmen.

Hinterlasse uns einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung durch uns geprüft werden.

Diese Website ist durch hCaptcha geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von hCaptcha.

FAQ

Was ist ein Arbeitskorb?

Ein Arbeitskorb ist ein sicheres, TÜV-geprüftes Anbaugerät, das an einem Gabelstapler oder Kran befestigt wird, um Personen für Wartungs- oder Reparaturarbeiten in die Höhe zu heben. Er besteht meist aus einer stabilen Plattform mit Geländer, Einstiegstür und Sicherungseinrichtungen. Arbeitskörbe kommen zum Einsatz, wenn kurzfristige Höhenarbeiten durchgeführt werden müssen und keine klassische Arbeitsbühne verfügbar ist. Wichtig: Der Einsatz ist nur unter bestimmten Voraussetzungen und gemäß den Vorschriften der DGUV erlaubt.

Ist bei einem Gabelstapler-Arbeitskorb ein Absturzschutz erforderlich?

Ja, bei der Nutzung eines Gabelstapler-Arbeitskorbs ist ein persönlicher Absturzschutz in der Regel erforderlich. Die DGUV schreibt vor, dass Personen im Korb durch geeignete Maßnahmen gesichert sein müssen – dazu zählt insbesondere das Tragen einer PSA gegen Absturz (z. B. Sicherheitsgurt mit Verbindungsmittel). Der Arbeitskorb selbst muss außerdem über eine gesicherte Einstiegstür und ein umlaufendes Geländer verfügen.

Welche Vorschriften gibt es bei Arbeitskörben für Stapler?

Für Arbeitskörbe an Gabelstaplern gelten klare Vorschriften der DGUV (insbesondere DGUV Regel 100-500, Kapitel 2.10) sowie technische Anforderungen nach DIN EN 14502-1. Der Einsatz ist nur erlaubt, wenn er kurzfristig, gelegentlich und nicht durch eine geeignete Arbeitsbühne ersetzbar ist. Der Stapler muss ausreichend tragfähig sein, der Korb über gesicherte Einfahrtaschen, eine rutschfeste Standfläche, Geländer, Sicherung gegen Abrutschen von den Gabelzinken sowie eine Kennzeichnung der Traglast verfügen. Zudem ist eine Einweisung der Personen im Korb gesetzlich vorgeschrieben.

Was ist die DGUV Vorschrift 68?

Die DGUV Vorschrift 68 ist eine verbindliche Unfallverhütungsvorschrift für den sicheren Betrieb von Flurförderzeugen, insbesondere Gabelstaplern und Mitgänger-Flurförderzeugen. Sie wird von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) herausgegeben.

Die Vorschrift regelt unter anderem:

  • den sicheren Einsatz von Staplern im Betrieb
  • die Pflichten von Unternehmern und Fahrern
  • Anforderungen an Schulungen, Sichtprüfungen und Verkehrswege
  • den Umgang mit Anbaugeräten und Lasten

Ziel der DGUV Vorschrift 68 ist es, Arbeitsunfälle zu vermeiden und einen rechtskonformen Einsatz von Flurförderzeugen sicherzustellen. Für den Betrieb eines Staplers ist sie – neben dem Erwerb eines gültigen Staplerscheins – rechtlich verpflichtend.

Wer ist eine befähigte Person zur Prüfung von Flurförderzeugen gemäß § 37 DGUV Vorschrift 68?

Eine befähigte Person im Sinne von § 37 der DGUV Vorschrift 68 ist jemand, der aufgrund von fachlicher Ausbildung, Berufserfahrung und aktuellen Kenntnissen der einschlägigen Vorschriften in der Lage ist, den sicheren Zustand von Flurförderzeugen sachgerecht zu beurteilen.

Konkret bedeutet das:

  • Technische Berufsausbildung (z. B. Mechatroniker, Servicetechniker, Mechaniker)
  • Mehrjährige Erfahrung im Umgang mit Flurförderzeugen
  • Kenntnisse der aktuellen Vorschriften, z. B. DGUV V 68, BetrSichV, DIN EN 3691-1
  • Nachweis durch Schulung oder Zertifizierung (z. B. TÜV, DEKRA, herstellerspezifisch)

Nur eine solche befähigte Person darf die jährlich vorgeschriebene Prüfung von Gabelstaplern und anderen Flurförderzeugen durchführen und dokumentieren.

Was ist eine Arbeitsgondel?

Eine Arbeitsgondel ist eine Plattform oder ein Korb, in dem Personen für Höhenarbeiten sicher stehen können. Sie wird meist an Kränen, Arbeitsbühnen oder Fassadenbefahranlagen befestigt und dient dazu, Wartungs-, Montage- oder Reinigungsarbeiten in großer Höhe auszuführen.

Relevante Themen

Alle anzeigen

Typische Planungsfehler beim ersten Einsatz von Arbeitsbühnen – und wie du sie vermeidest - BIBERGER

Typische Planungsfehler beim ersten Einsatz von Arbeitsbühnen – und wie du sie vermeidest

Einleitung Warum Fehler schon vor dem Einsatz entstehen Der sichere Einsatz einer Arbeitsbühne beginnt lange bevor der Korb abhebt. Fehler entstehen nicht erst im Hub, sondern in der Vorbereitung: beim Einschätzen des Bodens, bei der Auswahl des Geräts, bei der...

Artikel lesen

Wind und Arbeitsbühnen: Was Du für einen sicheren Einsatz unbedingt wissen musst - BIBERGER

Wind und Arbeitsbühnen: Was Du für einen sicheren Einsatz unbedingt wissen musst

Kernproblem: Warum Windlasten so oft unterschätzt werden Die Windlast zählt zu den meist unterschätzten Risiken beim Einsatz von Arbeitsbühnen. Am Boden wirkt Windstärke 6 mit 12,5 m/s oder rund 45 km/h oft noch wenig bedrohlich. Du kannst Dich frei bewegen,...

Artikel lesen

Arbeitsbühnen weltweit: Der internationale Vergleich von Märkten, Herstellern & Kosten - BIBERGER

Arbeitsbühnen weltweit: Der internationale Vergleich von Märkten, Herstellern & Kosten

Arbeitsbühnen sind auf nahezu jeder Baustelle und in vielen Industriezweigen unverzichtbar. Doch obwohl die Grundtechnik weltweit ähnlich ist, unterscheiden sich die Märkte deutlich in Regulierung, Herstellerlandschaft, Innovationstempo und typischen Einsatzprofilen. Wer internationale Entwicklungen verstehen will, braucht deshalb nicht nur technische...

Artikel lesen

Arbeitsbühne Privat mieten – Was ist erlaubt? - BIBERGER

Arbeitsbühne Privat mieten – Was ist erlaubt?

Arbeitsbühnen sind in Konstruktion, Normung und Einsatzplanung überwiegend für den gewerblichen Gebrauch vorgesehen. Typische Einsatzfelder von Arbeitsbühnen liegen im Fassadenbau, in der Anlagen- und Gebäudetechnik sowie in industriellen Wartungsarbeiten. Entsprechend sind Geräteauswahl, Versicherungsmodelle und Mietabläufe vor allem auf gewerbliche Nutzer...

Artikel lesen

Anschlagen von Lasten – Anschlagmittel richtig auswählen und sicher einsetzen - BIBERGER

Anschlagen von Lasten – Anschlagmittel richtig auswählen und sicher einsetzen

Das sichere Anschlagen von Lasten gehört zu den anspruchsvollsten Tätigkeiten im Umgang mit Kranen, Staplern und Hebezeugen. Fehler entstehen fast nie beim Heben selbst, sondern nahezu immer beim falschen Einschätzen von Tragfähigkeit, Anschlagart oder Neigungswinkel. Dieser Ratgeber bündelt alle Grundlagen,...

Artikel lesen

Staplerfahrer werden

Staplerfahrer werden: sicher, geschult und verantwortungsbewusst

Ein Moment Unachtsamkeit 7:15 Uhr. Ein Staplerfahrer beginnt die Frühschicht. Routine. Er prüft den Stapler nur flüchtig – Zeitdruck, der LKW wartet. Beim dritten Hub reißt der Gabelzinken an einer alten Schweißnaht. Die Palette kippt, der Kollege kann gerade noch...

Artikel lesen

CAN-Bus und J1939-Diagnose bei Baumaschinen - BIBERGER

CAN-Bus und J1939-Diagnose bei Baumaschinen

Moderne Baumaschinen sind heute hochvernetzte Systeme. Sensoren, Steuergeräte und Sicherheitsmodule kommunizieren ständig miteinander – und das geschieht über den sogenannten CAN-Bus.  Der CAN-Bus ist im Grunde das Nervensystem jeder modernen Maschine. Wer versteht, wie er arbeitet, kann Störungen schneller einordnen,...

Artikel lesen

Magni Diagnose-Leitfaden: Fehlermeldungen richtig deuten - BIBERGER

Magni Diagnose-Leitfaden: Fehlermeldungen richtig deuten

Zeigt dein Magni Teleskoplader (RTH / HTH-Serie) plötzlich eine Warnung, ist das selten ein Totalausfall. Meist greift eine Sicherheits- oder Schutzfunktion. Dieser Leitfaden erklärt die wichtigsten Fehlercodes, ihre Bedeutung und wie du richtig reagierst. Arbeitsschutz-Hinweis: Fehlercodes sind Warnsignale, keine Freigabe...

Artikel lesen