Du liest: Pendelachsen einfach erklärt: Funktion, Sicherheit und Wartung bei Bühnen & Staplern
Zusammenfassung Das Wichtigste in Kürze

Pendelachsen sorgen bei Arbeitsbühnen und Geländemaschinen dafür, dass die Räder Bodenunebenheiten ausgleichen können – ohne dass die Maschine die Stabilität verliert. Sie sind damit ein zentraler Sicherheitsfaktor für sicheres Arbeiten auf Baustellen, in Hallen oder im Gelände. Moderne Systeme arbeiten hydraulisch mit automatischer Sperre: Im Fahrmodus gleicht die Achse aus, beim Arbeiten wird sie blockiert, um Kippgefahr zu verhindern.

Wer ihre Funktion versteht, kann Risiken vermeiden und Ausfälle reduzieren. Besonders wichtig sind regelmäßige UVV-Prüfungen, eine funktionierende Sperrventiltechnik (12 ± 2 bar Öffnungsdruck) und geschulte Bediener. Unser Ratgeber erklärt, wie Pendelachsen aufgebaut sind, wann sie zur Gefahr werden – und wie man Fehler frühzeitig erkennt, bevor es kritisch wird.

Zusammenfassung Das Wichtigste in Kürze

Pendelachsen sorgen bei Arbeitsbühnen und Geländemaschinen dafür, dass die Räder Bodenunebenheiten ausgleichen können – ohne dass die Maschine die Stabilität verliert. Sie sind damit ein zentraler Sicherheitsfaktor für sicheres Arbeiten auf Baustellen, in Hallen oder im Gelände. Moderne Systeme arbeiten hydraulisch mit automatischer Sperre: Im Fahrmodus gleicht die Achse aus, beim Arbeiten wird sie blockiert, um Kippgefahr zu verhindern.

Wer ihre Funktion versteht, kann Risiken vermeiden und Ausfälle reduzieren. Besonders wichtig sind regelmäßige UVV-Prüfungen, eine funktionierende Sperrventiltechnik (12 ± 2 bar Öffnungsdruck) und geschulte Bediener. Unser Ratgeber erklärt, wie Pendelachsen aufgebaut sind, wann sie zur Gefahr werden – und wie man Fehler frühzeitig erkennt, bevor es kritisch wird.

Pendelachsen sind ein entscheidendes Bauteil moderner Arbeitsbühnen, Teleskopstapler und Geländemaschinen. Sie sorgen dafür, dass Maschinen auch auf unebenem Untergrund stabil bleiben und sicher arbeiten können. In diesem Ratgeber erklären wir Technik, Sicherheitsanforderungen, Wartung, Fehlerdiagnose und Zukunftstrends – praxisnah, verständlich und mit echten Beispielen aus dem Einsatzalltag.

Grundlagen – was ist eine Pendelachse?

Eine Pendelachse gleicht Bodenunebenheiten aus, indem sich die Räder unabhängig voneinander bewegen. Während bei einer Starrachse beide Räder fest miteinander verbunden sind, erlaubt die Pendelachse, dass ein Rad absinkt oder ansteigt, ohne dass der Rahmen kippt. Dadurch bleibt die Maschine stabil, selbst wenn der Boden nachgibt.

Pendelachse

Die Pendelachse gleicht Bodenunebenheiten aus und sorgt dafür, dass alle Räder immer Kontakt zum Boden behalten.

Vorteile auf einen Blick

  • Gleichmäßiger Bodenkontakt auf unebenem Gelände
  • Weniger Rahmenbelastung und Materialverschleiß
  • Bessere Traktion und geringeres Risiko seitlicher Neigung
  • Höhere Einsatzsicherheit auf Baustellen

Aufbau und Funktionsweise

Die Pendelachse ist über ein zentrales Gelenk oder einen Drehpunkt mit dem Hauptrahmen verbunden. Zwei Hydraulikzylinder erlauben das kontrollierte Auspendeln, während Ventile das System bei Arbeitsvorgängen blockieren. Im Fahrbetrieb kann sich die Achse frei bewegen; wird die Bühne angehoben, sperrt ein Magnetventil automatisch die Pendelbewegung.

Hydraulische Steuerung und Sperrung

Die Hydraulik der Pendelachse arbeitet mit zwei unterschiedlichen Druckbereichen: Der Betriebsdruck der Zylinder liegt bei 300–600 bar, während der Öffnungsdruck des Sperrventils bei nur 12 ± 2 bar liegt. Der niedrige Sperrdruck hält das Ventil geschlossen, bis die Achse bewusst entriegelt wird. Rückschlagventile sichern den Druck auch bei Leitungsbruch.

Technische Kennwerte

  • Ausgleichsweg: 10–45 cm
  • Öffnungsdruck Sperrventil: 12 ± 2 bar
  • Max. Volumenstrom: 20–30 l/min
  • Zylinderdruckbereich: bis 600 bar

Sicherheitsaspekte und Standsicherheit

Die Pendelachse beeinflusst direkt die Standsicherheit. Eine ungesperrte oder defekte Achse kann gefährliche Neigungsänderungen verursachen. Bereits geringe Winkelabweichungen erhöhen das Kippmoment deutlich, besonders bei großen Auslegern.

Technischer Hintergrund

Die Standsicherheit wird nach EN 280 berechnet. Das Verhältnis aus Standmoment und Kippmoment muss mindestens 1,25 betragen:

SS = Standmoment / Kippmoment ≥ 1,25

Sinkt dieser Wert, droht Instabilität – insbesondere bei unebenen Böden oder asymmetrischer Korblast.

Kritische Neigungswinkel

  • Seitliche Neigung: max. 3–5°
  • Längsneigung: bis 8°
  • Mit ausgefahrenem Korb: max. 2–3° seitlich

Beispielrechnung – kritisches Szenario

Beispielhafte Extremsituation (Genie S-65 XC):
Eigengewicht: 8.000 kg
Tragkraft Korb: 450 kg
Ausladung: 18 m
Spurweite: 2,5 m

Kippmoment = 450 kg × 18 m = 8.100 kgm
Standmoment = 8.000 kg × 1,25 m = 10.000 kgm
Sicherheitsfaktor = 10.000 / 8.100 = 1,23 → kritische Grenze

Diese Berechnung zeigt eine bewusst verschärfte Situation. In der Praxis liegt der Sicherheitsfaktor bei den meisten Maschinen (z. B. Genie S-65 XC) deutlich höher – typischerweise zwischen 1,4 und 1,6. Sie verdeutlicht jedoch, wie schnell Standsicherheit verloren gehen kann, wenn die Pendelachse nicht gesperrt ist.

Empfohlene Maßnahmen

  • Vor jedem Hub: Sperre prüfen
  • Neigungssensoren regelmäßig kalibrieren
  • Warnsysteme aktiv halten
  • Bedienerschulungen mit Schrägstandszenarien durchführen

Hersteller und Systeme

Hersteller Modelle Systemart
Genie S-45 XC, S-65 XC, SX-180 Aktive Hydraulik-Pendelachse
Manitou MH 25-4, M 30-4, M 50-4 Mechanisch pendelnd mit autom. Sperre
JCB Industry Plus / Pro Standard-Pendelachse
Dinolift Dino 210XT II Hydraulisch mit Sensorsteuerung

Genie Scherenbühnen mit Pendelachse – Übersicht

Genie bietet bei Scherenarbeitsbühnen optionale Pendelachsen an – sie sind nicht bei allen Modellen serienmäßig.

Gelände-Scherenarbeitsbühnen (GS-RT Reihe)

Modell Antrieb Pendelachse Arbeitshöhe
GS-2669 RT Diesel Optional 10,0 m
GS-3369 RT Diesel Optional 11,0 m
GS-4390 RT Diesel Optional 13,4 m
GS-5390 RT Diesel Optional 13,4 m

 

Hybrid-Modelle (GS-BE Reihe)

Modell Antrieb Pendelachse Arbeitshöhe
GS-2669 BE Hybrid Optional 9,7 m
GS-3369 BE Hybrid Optional 11,0 m
GS-4069 BE Hybrid Optional / Serienmäßig 12,2 m


Elektro-Modelle (GS-DC Reihe)

Modell Antrieb Pendelachse Arbeitshöhe
GS-2669 DC Elektro Aktive Pendelachse serienmäßig 9,7 m

 

Unterscheidung – RT vs. DC vs. BE

Reihe Bedeutung Pendelachse Typischer Einsatz
RT Rough Terrain (Diesel) Optional Baustellen im Freien
DC Diesel / Electric (Hybrid) Oft serienmäßig Flexibel Innen / Außen
BE Bi Energy (Neue Hybrid-Serie) Optional / Serienmäßig Modern und umweltfreundlich

Wichtig: Pendelachse ist optional, nicht Standard

Das bedeutet:

  • Pendelachse kann bestellt werden
  • Ist nicht automatisch dabei

Kleine Scherenarbeitsbühnen wie die GS-1530 / GS-1930 / GS-2032 besitzen KEINE Pendelachse. 

Wirtschaftlichkeit

Pendelachsen erhöhen die Anschaffungskosten leicht, reduzieren jedoch Ausfallzeiten und Wartungskosten erheblich. Besonders im Mietgeschäft rechnet sich der Einsatz schnell.

Kostenübersicht

  • Zylinderreparatur: 800–2.000 €
  • Leitungsreparatur: 500–1.500 €
  • Komplette Achse: 8.000–15.000 €

Fehlerdiagnose und Fehlersuche

Fehler an der Pendelachse zeigen sich oft erst unter Last. Eine strukturierte Diagnose verhindert unnötige Stillstände.

Fehlerdiagnose-Tabelle

Symptom Ursache Prüfschritt Lösung
Asymmetrischer Zylinderstand Ventil klemmt / ungleiche Druckverteilung Druck links / rechts messen Ventilblock reinigen oder kalibrieren
Verzögerte Sperrung Undichtigkeit oder Magnetventil verschlissen Druckverlauf beim Sperren beobachten Ventil ersetzen
Achse bleibt gesperrt im Fahrbetrieb Ventil in geschlossener Position blockiert Magnetspannung prüfen Spule erneuern
Warnleuchte „Achse“ blinkend Sensordefekt / CAN-Fehler Stecker prüfen, Fehlerspeicher auslesen Sensor ersetzen
Ölflecken unter Maschine Haarriss oder poröse Leitung Drucktest (150 bar) Leitung ersetzen

Druck- und Sperrfunktion prüfen

Der Öffnungsdruck des Sperrventils sollte bei 12 ± 2 bar liegen. Abweichungen deuten auf Ventilverschleiß hin. Um die Sperrfunktion zu prüfen, aktiviert man die Sperre und beobachtet, ob die Pendelachse stabil bleibt – keine sichtbare Bewegung oder Neigungsänderung. Moderne Maschinen zeigen den Sperrstatus zusätzlich über Sensoren im Display an.

Leckstrom

Leckströme sollten die Herstellervorgaben nicht überschreiten. Eine gesperrte Achse darf sich nicht messbar absenken. Werte über 1 l/min erfordern eine Inspektion oder den Austausch des Ventils.

Wartung und Prüfung

Tägliche Kontrolle

  • Sichtprüfung auf Ölverlust und Risse
  • Sperrfunktion testen
  • Warnleuchten prüfen
  • Bodenfreiheit vergleichen

Checkliste Sicht-und Funktionsprüfung

Jährliche UVV-Prüfung

  • Ventil- und Zylinderfunktion prüfen
  • Drucktest und Sensorik-Check
  • Leitungen auf Scheuerstellen kontrollieren
  • Ergebnisse im UVV-Protokoll dokumentieren

Nutze unseren UVV-Reminder

Unterschiede der Achsarten

Systemtyp Merkmale Vorteile Nachteile
Starrachse Feste Verbindung Einfach, robust Keine Bodenanpassung
Eingelenk-Pendelachse Zentraler Drehpunkt Leicht, kompakt Begrenzter Ausgleichsweg
Zweigelenk-Pendelachse Zwei Drehpunkte Hohe Stabilität Komplexere Hydraulik
Adaptive Pendelachse Sensor- und Softwaresteuerung Automatische Anpassung Teurer, wartungsintensiver

Messung und Prüfung in der Praxis

Statischer Ausgleichstest

Maschine auf 10°-Rampe stellen und Höhenunterschied der Räder messen. Sollwert: 10–45 cm. Abweichung > 10 % → Überprüfung erforderlich.

Funktions- und Ventilprüfung

Statische Funktionsprüfung: Maschine anheben, Sperre aktivieren, prüfen, ob die Achse nicht mehr pendelt (visuell oder über Neigungssensor).
Ventil-Check: Manometer am Prüfanschluss anschließen – Öffnungsdruck sollte 12 ± 2 bar betragen. Abweichungen über 15 % erfordern Justage oder Austausch.

Protokollierung

Alle Prüfungen sind im UVV-Bericht zu dokumentieren – mit Datum, Prüfer, Druckwerten und eventuellen Abweichungen. Nur so bleibt die Betriebssicherheit nachweisbar.

Geschichte und Entwicklung

Die Pendelachse entstand im Automobilbau der 1930er-Jahre (z. B. Auto Union Typ A, Mercedes 190 SL). Ab den 1980er-Jahren übernahm die Bau- und Hebetechnik das Prinzip – zunächst mechanisch, später hydraulisch mit Sperrventilen. Heute dominieren adaptive Systeme mit elektronischer Regelung und Sensorik.

Zukunft und Trends

Adaptive Pendelachsen passen sich automatisch an den Untergrund an. Sensoren messen Neigung und Lastverteilung in Echtzeit und steuern den Hydraulikdruck entsprechend. Neue Werkstoffe wie Aluminium und Faserverbund reduzieren Gewicht und Energieverbrauch – ein wichtiger Faktor bei elektrischen Bühnen.

Normen und Vorschriften

  • EN 280: Sicherheitsanforderungen für Hubarbeitsbühnen
  • ISO 3691-4: Geländefähige Flurförderzeuge
  • DGUV 208-043: Arbeiten auf Regalanlagen
  • TRBS 2121: Technische Regeln für Betriebssicherheit

EN und TRBS Normen

Schulung und Bedienerqualifikation

BIBERGER führt die Schulungen nach dem SYSTEM CARD-Standard durch – einer anerkannten Qualifikation gemäß DGUV 308-008. Die SYSTEM CARD ist gleichwertig zur IPAF-Zertifizierung und berechtigt zum sicheren Bedienen von Arbeitsbühnen aller Typen.

In der eintägigen Schulung lernen Teilnehmer, Pendelachsen korrekt zu nutzen, Sicherheitsprüfungen durchzuführen und typische Fehler zu erkennen. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten sie die SYSTEM CARD, die fünf Jahre gültig ist und in ganz Europa anerkannt wird.

Schulungsinhalte nach DGUV 308-008

  • Aufbau und Wirkungsweise der Pendelachse
  • Manuelle vs. automatische Sperrung
  • Funktionsprüfung vor Arbeitsbeginn
  • Erkennen von Fehlermeldungen und Warnsignalen
  • Verhalten bei Druckverlust oder Leitungsbruch

Praxisbeispiel – Unfallanalyse

Ein dokumentierter Fall zeigt: Eine Gelenkbühne kippte bei 12 m Arbeitshöhe, weil die Pendelachse nicht gesperrt war. Heute verhindern automatische Sperrventile und Warnsysteme solche Situationen zuverlässig.

Glossar wichtiger Fachbegriffe

  • Pendelachse: Achse mit vertikalem Ausgleich zwischen Rädern
  • Sperrventil: Hydraulikventil, das die Pendelbewegung blockiert
  • Rückschlagventil: Ventil zur Druckerhaltung bei Leitungsbruch
  • UVV-Prüfung: Jährliche Sicherheitsprüfung nach DGUV V3
  • Neigungssensor: Sensor zur Überwachung der Maschinenstabilität

Fazit

Pendelachsen sind mehr als nur ein technisches Detail – sie sind ein zentrales Sicherheits- und Komfortelement. Wer ihre Funktion versteht, regelmäßig prüft und sachgerecht wartet, arbeitet sicherer – und spart langfristig Kosten durch weniger Ausfälle und längere Maschinenlebensdauer.

Rectangle_1 - BIBERGER
Dein Ansprechpartner für Gebrauchtmaschinen

Martin Biberger

Geschäftsführer

Unser redaktioneller Qualitätsanspruch

Die Fachinhalte auf biberger.de werden redaktionell erstellt, geprüft und fortlaufend gepflegt. Grundlage ist unsere tägliche Arbeit mit Arbeitsbühnen, Teleskopstaplern und Flurförderzeugen – in Vermietung, Verkauf, Einsatzplanung und technischer Betreuung.

Jeder Beitrag entsteht aus realen Erfahrungswerten und wird redaktionell nach Fachkriterien auf Verständlichkeit, Genauigkeit und Praxisbezug überprüft. Technische Aussagen werden regelmäßig gegen aktuelle Branchenstandards und bewährte Verfahren abgeglichen.

Ziel unserer Veröffentlichungen ist es, verlässliches Fachwissen zugänglich zu machen und Anwendern, Entscheidern und Branchenpartnern Orientierung zu bieten. BIBERGER versteht sich als unabhängige Informationsplattform für sichere, wirtschaftliche und moderne Höhenzugangstechnik – fundiert, nachvollziehbar und frei von werblichem Einfluss.

Alle Inhalte dienen der fachlichen Orientierung und ersetzen keine individuelle Rechts- oder Sicherheitsberatung. Trotz größter Sorgfalt können wir keine Gewähr für Vollständigkeit, Aktualität oder die Anwendung im konkreten Projektfall übernehmen.

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FAQ

Was ist eine Pendelachse?

Eine Pendelachse ist eine beweglich gelagerte Geländeachse, die Bodenunebenheiten aktiv ausgleicht. Wenn ein Rad in eine Mulde fährt, senkt sich dieses Rad über den Achszylinder ab, während die Maschine selbst gerade bleibt. So behalten alle Räder Bodenkontakt – das sorgt für Standsicherheit, Traktion und weniger Belastung für Rahmen und Reifen.

Wie funktioniert eine Pendelachse?

Die Achse ist mittig am Rahmen gelagert und kann sich dort leicht auf- und abbewegen. Im Fahrbetrieb darf sie pendeln, damit die Maschine Unebenheiten ausgleicht. Sobald du mit der Bühne arbeitest oder den Ausleger ausfährst, wird sie hydraulisch gesperrt – das geschieht automatisch über ein Ventil. Ergebnis: flexibel beim Fahren, stabil beim Arbeiten.

Was ist eine Pendelachs-Sperre?

Das ist das Sicherheitsventil der Achse. Es blockiert die Bewegung, sobald die Maschine in den Arbeitsmodus wechselt. Dadurch kann sich die Achse nicht mehr bewegen – die Maschine steht starr und kippsicher, selbst auf unebenem Untergrund. Moderne Geräte überwachen das elektronisch über Sensoren.

Welche Geräte besitzen eine Pendelachse?

Pendelachsen werden in Gelände-Arbeitsbühnen, Teleskopstaplern und großen Industriestaplern verbaut – überall dort, wo der Boden uneben oder wechselnd ist. In Lagerhallen oder auf glatten Böden braucht man sie nicht – dort kommen starre Achsen zum Einsatz.

Was sind die Nachteile einer Pendelachse?

Ja – Pendelachsen sind technisch aufwendiger. Reparaturen kosten mehr (z. B. 800–2.000 € für einen Zylinder, bis zu 15.000 € für die komplette Achse). Dafür sparst du durch die höhere Stabilität Zeit und Folgekosten – sie rechnen sich auf Dauer durch geringere Stillstandszeiten.

Was ist der Unterschied zwischen einer Starrachse und einer Pendelachse?

Bei der Starrachse bewegen sich beide Räder gleichzeitig – hebt sich eins, hebt sich das andere mit. Eine Pendelachse dagegen kann sich unabhängig ausgleichen, jedes Rad reagiert einzeln. Das macht sie geländegängig und sicher, weil sie Unebenheiten bis zu 45 cm ausgleicht, ohne dass der Rahmen schief steht.

Welcher Stapler hat eine Pendelachse?

Vor allem Geländestapler, Teleskopstapler und große Industriestapler. Hersteller wie Manitou, JCB oder Merlo setzen sie serienmäßig ein. Bei reinen Lagerstaplern ist das überflüssig – dort ist der Boden eben, also reicht eine einfache Hinterachse.

Wie verhält sich ein Stapler mit Drehschemelachse gegenüber einem mit Pendelachse?

Ein Drehschemelstapler ist extrem wendig, dafür aber nicht so stabil im Gelände. Ein Stapler mit Pendelachse ist das Gegenteil: weniger Wendekreis, dafür mehr Bodenhaftung und Stabilität auf unebenem Terrain. Ideal, wenn’s richtig zur Sache geht.

Welche Funktion hat die Pendelachse bei Arbeitsbühnen?

Sie sorgt dafür, dass die Bühne beim Fahren immer waagerecht bleibt, auch auf unebenem Boden. Beim Arbeiten wird die Achse automatisch blockiert, damit die Bühne nicht pendelt oder kippt. Das ist einer der wichtigsten Sicherheitsmechanismen bei modernen Geländebühnen.

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