Du liest: Von Geländer bis Not-Aus: Sicherheitseinrichtungen bei Arbeitsbühnen
Zusammenfassung Das Wichtigste in Kürze

Arbeitsbühnen müssen sicher bedient werden, um Unfälle zu vermeiden. Wichtige Sicherheitseinrichtungen wie Geländer, PSAgA, Not-Aus-Schalter, Bodensteuerung und Neigungssensoren schützen das Bedienpersonal aktiv.

Lastmomentbegrenzer und Korbwaagen verhindern Überlastungen, während Schlaglochschutz und Unterlegplatten die Stabilität auf unebenem Boden sichern. Moderne Bühnen bieten zusätzlich Sensorik für automatische Warnungen und Abschaltungen.

Nur wer diese Systeme kennt und korrekt nutzt, arbeitet effizient und sicher in der Höhe.

Zusammenfassung Das Wichtigste in Kürze

Arbeitsbühnen müssen sicher bedient werden, um Unfälle zu vermeiden. Wichtige Sicherheitseinrichtungen wie Geländer, PSAgA, Not-Aus-Schalter, Bodensteuerung und Neigungssensoren schützen das Bedienpersonal aktiv.

Lastmomentbegrenzer und Korbwaagen verhindern Überlastungen, während Schlaglochschutz und Unterlegplatten die Stabilität auf unebenem Boden sichern. Moderne Bühnen bieten zusätzlich Sensorik für automatische Warnungen und Abschaltungen.

Nur wer diese Systeme kennt und korrekt nutzt, arbeitet effizient und sicher in der Höhe.

Arbeitsbühnen ermöglichen sicheres und effizientes Arbeiten in der Höhe – wenn sie richtig eingesetzt werden. Ein zentraler Faktor dabei: die integrierten Sicherheitseinrichtungen. Sie schützen den Bediener, verhindern Unfälle und sorgen dafür, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden. In diesem Beitrag erfährst du, welche Systeme moderne Arbeitsbühnen absichern, wie sie funktionieren – und warum ihre regelmäßige Kontrolle entscheidend ist.

Warum Sicherheitseinrichtungen unverzichtbar sind

Ob auf Baustellen, in der Industrie oder im Facility Management: Wer mit Arbeitsbühnen arbeitet, bewegt sich oft mehrere Meter über dem Boden. Schon ein kleiner Fehler kann hier schwerwiegende Folgen haben. Umso wichtiger ist es, dass jede Bühne über technisch einwandfreie Sicherheitsfunktionen verfügt – und dass du weißt, was sie leisten.

Primäre Sicherheitseinrichtungen: Geländer, PSAgA, Not-Aus

Arbeitsbühnen-Geländer

Geländer umgeben die Plattform und schützen Personen davor, abzustürzen. Sie müssen stabil genug sein, um dem Druck bei einem Sturz standzuhalten – und sind Pflicht auf jeder Bühne.

Auffangsysteme / PSAgA

PSAgA (Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz) wie Gurtsysteme und Verbindungsmittel verhindern schwerste Verletzungen bei einem Absturz. Sie sind regelmäßig zu prüfen – und korrekt anzulegen.

Not-Aus-Schalter

Der Not-Aus-Schalter unterbricht sofort die Stromzufuhr zur Bühne. Im Ernstfall kann so jede Bewegung gestoppt werden – z. B. bei Fehlfunktionen oder Gefahrensituationen.

Totmannschaltung

Die Bühne fährt nur, solange ein Bedienelement aktiv gedrückt wird. Wird es losgelassen, stoppt die Bewegung sofort. So wird verhindert, dass eine Bühne unkontrolliert weiterfährt – z. B. wenn der Bediener das Pult verlässt.

Bodensteuerung

Ein zweiter Steuerpunkt am Boden erlaubt im Notfall oder bei Ausfall des Bedieners, die Bühne sicher von unten zu steuern.

Sekundäre Sicherheitseinrichtungen: Sensorik & Interlocks

Neigungs- und Überlastsensoren

Sensoren überwachen die Standsicherheit. Wird eine gefährliche Schräglage oder Überlastung erkannt, warnt das System – oder blockiert die Bewegung automatisch.

Korbwaage

Moderne Bühnen haben integrierte Waagen, die das Gesamtgewicht im Korb messen und bei Überladung warnen oder abschalten.

Schlaglochschutz

Diese Funktion erkennt plötzliche Höhenunterschiede am Boden (z. B. durch Schlaglöcher) und reduziert automatisch die Geschwindigkeit oder blockiert die Bewegung – für maximale Stabilität.

Normen, Vorschriften & Abweichungen

Alle Sicherheitsfunktionen basieren auf europäischen, internationalen und nationalen Vorschriften. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Anforderungen im Überblick:

Sicherheitsfunktion EN 280 ISO 16368 Maschinenrichtlinie BetrSichV DGUV Abweichung USA/UK
Not-Halt Pflicht (PL c) Emergency stop EHSR 1.8, 3.7 §8 (6) Regel 101-005 ANSI A92.22, BS EN 280-2
Neigungssensor Pflicht (PL c) Tilt sensor EHSR 1.2 §9 (1) Vorschrift 52 OSHA 1910.67
Last-/Momentbegrenzung Pflicht (PL d) Load sensing EHSR 1.2, 3.5.6 §6 (2) Regel 101-005 ANSI A92.20
Fahr-/Hubinterlock PL c/d Position limits EHSR 1.7 §8 (3–5) Regel 100-500 HSE Guidance

Herstellervergleich: Unterschiede bei Sicherheitsfunktionen

Funktion Genie JLG Haulotte Magni
Neigungssensor digital (PL d) Niveauschalter (PL c) 2-Achs (PL d) analog (PL c)
Lastmoment Lastzellen + Filter Hebel-Sensor (PL d) Drucksensor + Monitor Plattformsensor (PL c)
Not-Stopp Bremswiderstand Redundante Taster Sicherheitsrelais Watchdog

Prüfpflichten & Fehlerdiagnose

Tägliche Kontrolle

  • Sichtprüfung aller Hebepunkte
  • Test Not-Aus
  • Sensoranzeigen checken

Monatlich

  • CAN-Diagnose auslesen
  • Lastsensor kalibrieren

Jährlich

  • Sicherheits-PLC prüfen
  • Endschalter testen
  • Prüfbericht nach §14 BetrSichV erstellen

Typische Fehlerquellen

  • Neigungssensor driftet → Bühne blockiert
  • Kettensensor fehlerhaft durch Vibration
  • Korrodierter Not-Stopp-Taster

Schulungsmedien & Innovation

Viele Hersteller bieten mittlerweile interaktive Schulungsplattformen an. Beispiele:

  • Genie YouTube: Neigungssensor kalibrieren
  • JLG Academy: Überlastsensor reset

Ausblick: Was kommt?

  • KI-gestützte Sensorik zur Fehlerprognose
  • Cloud-Auswertung in Echtzeit
  • Sicherheits-Gateways gegen Cyber-Angriffe

Fazit: Sicherheit braucht System

Nur wer Sicherheitsfunktionen kennt, regelmäßig prüft und korrekt einsetzt, kann mit der Bühne sicher und gesetzeskonform arbeiten. Moderne Sensorik und Interlocks erhöhen die Sicherheit deutlich – aber nur, wenn sie verstanden und geprüft werden. Schulung und Sorgfalt sind die Basis.

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Über den Autor

Martin Biberger

Geschäftsführer

Martin ist Gründer und Geschäftsführer von BIBERGER Arbeitsbühnen & Stapler.

Er verantwortet den technischen Bereich. Gemeinsam mit seinem Team ist er zuständig für den technischen Einkauf der Maschinen, die Weiterentwicklung des Maschinenbestands und den reibungslosen Betrieb von über 1.500 BIBERGER Mietgeräten.

Aus langjähriger Erfahrung kennt er die Stärken und Schwachstellen aller Geräteklassen, die möglichen Einsatzbereiche und die technischen Möglichkeiten – immer auch mit Blick auf die Entwicklung der gesamten Branche und zukünftige Innovationen.

Unser redaktioneller Qualitätsanspruch

Die Fachinhalte auf biberger.de werden redaktionell erstellt, geprüft und fortlaufend gepflegt. Grundlage ist unsere tägliche Arbeit mit Arbeitsbühnen, Teleskopstaplern und Flurförderzeugen – in Vermietung, Verkauf, Einsatzplanung und technischer Betreuung.

Jeder Beitrag entsteht aus realen Erfahrungswerten und wird redaktionell nach Fachkriterien auf Verständlichkeit, Genauigkeit und Praxisbezug überprüft. Technische Aussagen werden regelmäßig gegen aktuelle Branchenstandards und bewährte Verfahren abgeglichen.

Ziel unserer Veröffentlichungen ist es, verlässliches Fachwissen zugänglich zu machen und Anwendern, Entscheidern und Branchenpartnern Orientierung zu bieten. BIBERGER versteht sich als unabhängige Informationsplattform für sichere, wirtschaftliche und moderne Höhenzugangstechnik – fundiert, nachvollziehbar und frei von werblichem Einfluss.

Alle Inhalte dienen der fachlichen Orientierung und ersetzen keine individuelle Rechts- oder Sicherheitsberatung. Trotz größter Sorgfalt können wir keine Gewähr für Vollständigkeit, Aktualität oder die Anwendung im konkreten Projektfall übernehmen.

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FAQ

Was ist ein Totmannschalter?

Ein Totmannschalter ist eine Sicherheitseinrichtung, die nur dann eine Maschine oder ein Fahrzeug in Betrieb hält, wenn sie vom Bediener aktiv betätigt wird – meist durch dauerhaftes Drücken oder Halten. Lässt die Person den Schalter los, stoppt das System automatisch.

Totmannschaltungen kommen unter anderem bei Zügen, Maschinen, Flurförderzeugen und Arbeitsbühnen zum Einsatz und sollen sicherstellen, dass ein Gerät nur dann läuft, wenn der Bediener handlungsfähig und anwesend ist. Sie schützen so vor Unfällen durch plötzliche Bewusstlosigkeit oder Kontrollverlust.

Wie funktioniert ein Totmannschalter?

Ein Totmannschalter funktioniert nach dem Prinzip der Zwangsbedienung: Die Maschine bleibt nur in Betrieb, solange der Schalter aktiv gedrückt oder gehalten wird. Wird der Schalter losgelassen – etwa weil der Bediener nicht mehr handlungsfähig ist – unterbricht das System automatisch die Stromzufuhr oder aktiviert eine Notbremsung.

Je nach Anwendung kann der Totmannschalter mechanisch (z. B. als Trittbrett oder Griff), elektrisch oder elektronisch ausgeführt sein. Er kommt häufig in sicherheitskritischen Bereichen wie Bahnfahrzeugen, Maschinensteuerungen, Flurförderzeugen oder mobilen Arbeitsgeräten zum Einsatz. Ziel ist es, unbeabsichtigte oder gefährliche Maschinenbewegungen zu verhindern, wenn der Bediener ausfällt oder das Steuergerät verlässt.

Wann löst ein Totmannmelder aus?

Ein Totmannmelder löst aus, wenn der Bediener über einen definierten Zeitraum keine erwartete Aktivität zeigt – etwa kein Drücken eines Schalters, keine Bewegung oder keine Reaktion auf ein akustisches oder optisches Signal.

In der Praxis wird je nach System nach einer kurzen Inaktivitätsphase zunächst eine Vorwarnung ausgegeben. Reagiert der Bediener dann nicht, aktiviert der Totmannmelder automatisch einen Alarm, stoppt Maschinenfunktionen oder ruft – etwa bei Alleinarbeitern – externe Hilfe.

Totmannmelder kommen vor allem bei Einzelarbeitsplätzen, in Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs, bei Sicherheitsdiensten oder auf gefährlichen Baustellen zum Einsatz. Sie dienen dem Schutz vor Situationen, in denen Personen plötzlich handlungsunfähig werden – zum Beispiel durch Ohnmacht, Unfall oder medizinische Notfälle.

Wann ist ein Totmannschalter erforderlich?

Ein Totmannschalter ist erforderlich, wenn bei der Bedienung einer Maschine oder eines Fahrzeugs ein erhöhtes Risiko besteht, dass der Bediener plötzlich ausfällt – etwa durch Ohnmacht, Unfall oder Ablenkung – und dadurch eine Gefahr für sich oder andere entsteht.

Typische Anwendungsfälle sind:

  • Züge und Lokomotiven (Vorschrift laut BOStrab und EBO)
  • Gabelstapler und Flurförderzeuge
  • Arbeitsbühnen und Hubarbeitsgeräte
  • Maschinen mit gefährlichen Bewegungsabläufen
  • Alleinarbeitsplätze mit Absturz- oder Gesundheitsrisiko

In vielen Bereichen ist der Einsatz gesetzlich geregelt – z. B. durch die Maschinenrichtlinie, DGUV-Vorschriften oder Betriebssicherheitsverordnung. Der Totmannschalter dient der Unfallverhütung und ist verpflichtend, wenn eine kontinuierliche Anwesenheit und Reaktionsfähigkeit des Bedieners sicherheitsrelevant ist.

Wie funktioniert ein Not-aus-Schalter?

Ein Not-Aus-Schalter unterbricht im Ernstfall sofort und vollständig die Energiezufuhr einer Maschine oder Anlage. Er wird manuell ausgelöst, meist durch Drücken oder Ziehen, und sorgt dafür, dass alle gefährlichen Bewegungen oder Prozesse sofort gestoppt werden – unabhängig vom aktuellen Betriebszustand.

Technisch gesehen unterbricht der Schalter über eine Sicherheitsverkabelung den Stromkreis, meist durch Öffnen eines zwangsgeführten Kontakts. Nach der Betätigung bleibt der Not-Aus aktiv verriegelt und muss bewusst entriegelt oder zurückgesetzt werden, bevor die Anlage wieder betrieben werden kann.

Ziel des Not-Aus-Schalters ist es, in einer Gefahrensituation schnell und eindeutig eingreifen zu können – zum Schutz von Personen, Maschinen und Umgebung. In vielen Maschinen ist er gesetzlich vorgeschrieben, etwa gemäß DIN EN ISO 13850 oder der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG.

Wann ist ein Not-Aus-Schalter erforderlich?

Ein Not-Aus-Schalter ist erforderlich, wenn an einer Maschine oder Anlage eine unmittelbare Gefahr für Personen oder Sachwerte entstehen kann und ein schneller Stopp notwendig ist, um Schäden zu verhindern.

Vorgeschrieben ist ein Not-Aus insbesondere:

  • bei maschinenbetriebenen Anlagen mit beweglichen Teilen,
  • bei stationären Maschinen mit hoher kinetischer oder elektrischer Energie,
  • bei Produktions- und Fertigungsanlagen,
  • überall dort, wo Bediener oder Dritte durch unerwartete Bewegungen oder Fehlfunktionen gefährdet werden können.

Die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG sowie die Norm DIN EN ISO 13850 fordern Not-Aus-Einrichtungen für die meisten Maschinenarten, sofern keine gleichwertigen Schutzmaßnahmen existieren. Einzige Ausnahmen bestehen bei kleinen, ungefährlichen Geräten oder wenn der Not-Aus technisch nicht zur Risikominimierung beiträgt.

Kurz gesagt: Ein Not-Aus ist überall dort Pflicht, wo er im Ernstfall Leben retten oder Schäden abwenden kann.

Welche Aufgabe hat ein Notausschalter?

Ein Not-Aus-Schalter hat die Aufgabe, Gefahren schnell und zuverlässig zu stoppen, indem er im Notfall die Energiezufuhr einer Maschine oder Anlage sofort unterbricht. Dadurch werden gefährliche Bewegungen oder Prozesse unmittelbar gestoppt, um Menschenleben zu schützen, Unfälle zu vermeiden und Sachschäden zu begrenzen.

Er dient nicht der normalen Bedienung, sondern ist eine Sicherheitsmaßnahme für Ausnahmesituationen – etwa bei technischen Defekten, Bedienfehlern oder wenn Personen unerwartet gefährdet werden. Der Not-Aus ist damit ein zentrales Element im Sicherheitskonzept jeder risikobehafteten Maschine oder Anlage.

Wann darf auf einen Not-Aus verzichtet werden?

Ein Not-Aus-Schalter darf nur dann entfallen, wenn aus der systematischen Gefährdungsbeurteilung eindeutig hervorgeht, dass keine erhebliche Gefahr für Personen oder Sachwerte besteht und der Not-Aus keinen zusätzlichen Sicherheitsgewinn bietet. Das ist zum Beispiel bei sehr kleinen, handgeführten Maschinen der Fall, die ein geringes Gefährdungspotenzial haben, oder bei vollständig eingehausten und automatisierten Anlagen, bei denen der Mensch während des Betriebs keinen Zugang zum Gefahrenbereich hat.

Grundlage für diese Bewertung sind die Vorgaben der DIN EN ISO 13850 und der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG. Beide Normen verlangen den Einbau eines Not-Aus nur dann, wenn er eine sinnvolle Maßnahme zur Risikominderung darstellt. In der Praxis heißt das: Ist die Maschine bereits durch andere technische Schutzmaßnahmen ausreichend abgesichert – etwa durch trennende Schutzeinrichtungen, Zweihandbedienung oder Sicherheitssteuerungen –, kann auf den Not-Aus verzichtet werden.

Wichtig ist: Der Verzicht muss fachlich begründet und dokumentiert sein. Ohne klare Beurteilung und Nachweis ist der Not-Aus-Schalter verpflichtend. Denn im Zweifel gilt: Sicherheitsfunktionen dürfen niemals weggelassen werden, nur weil sie selten gebraucht werden.

Wie benutzt man einen Notschalter?

Ein Notschalter, oft auch Not-Aus-Schalter genannt, wird ausschließlich im Ernstfall verwendet, wenn eine unmittelbare Gefahr für Personen, Maschinen oder die Umgebung besteht. Um ihn zu benutzen, wird er – je nach Bauart – gedrückt, gezogen oder geschlagen, sodass die Maschine oder Anlage sofort stillgesetzt wird. Die Betätigung erfolgt manuell und gezielt, meist durch eine auffällige rote Taste mit gelbem Hintergrund.

Wichtig: Der Notschalter unterbricht direkt die Energiezufuhr oder stoppt kritische Bewegungen, ohne Umwege über das reguläre Steuerungssystem. Er ist kein normales Bedienelement, sondern eine Sicherheitsmaßnahme für Ausnahmezustände – zum Beispiel bei einer Fehlfunktion, einer Quetschgefahr oder wenn eine Person in Gefahr gerät.

Nach der Betätigung bleibt der Schalter meist verriegelt und muss manuell entriegelt oder zurückgesetzt werden, bevor die Anlage wieder anlaufen darf. Erst nachdem die Ursache der Gefahr fachgerecht behoben wurde, darf der Betrieb wieder aufgenommen werden.

Merke: Der Notschalter ist kein Ausschalter – er ist eine Sicherheitsfunktion für den Notfall.

Was ist eine Bodensteuerung bei einer Arbeitsbühne?

Eine Bodensteuerung ist eine fest installierte oder mobile Steuerungseinheit am Boden einer Arbeitsbühne, mit der sich das Gerät auch von außen bedienen lässt – unabhängig vom Steuerpult im Arbeitskorb. Sie dient vor allem der Sicherheit: Wenn die Bedienperson im Korb handlungsunfähig wird oder ein technischer Defekt vorliegt, kann das Gerät von unten abgesenkt oder abgeschaltet werden.

Bodensteuerungen ermöglichen es auch, die Bühne kontrolliert ein- oder auszufahren, ohne dass jemand auf der Plattform stehen muss – etwa bei Transport, Positionierung oder Notfällen. In vielen modernen Arbeitsbühnen ist die Bodensteuerung mit zusätzlichen Funktionen wie Not-Aus, Hubeinschränkung oder Zustandsanzeige ausgestattet.

Kurz gesagt: Die Bodensteuerung ist eine Sicherheits- und Bedienoption, die den Betrieb der Arbeitsbühne vom Boden aus möglich macht, besonders im Notfall oder zur Unterstützung beim Aufbau.

Wie funktioniert ein Neigungssensor?

Ein Neigungssensor misst die Ausrichtung eines Objekts relativ zur Erdoberfläche, also die Neigung in Grad entlang einer oder mehrerer Achsen. In Arbeitsbühnen erkennt er, ob das Gerät schräg steht oder kippt, und warnt oder stoppt den Betrieb bei kritischen Werten.

Technisch basiert der Sensor meist auf Beschleunigungsmessern (MEMS), Pendelmechanik oder Flüssigkeitssystemen. Diese Systeme registrieren bereits kleinste Lageveränderungen – etwa wenn ein Rad einsinkt oder der Untergrund uneben ist. Die gemessenen Werte werden an die Steuerung der Arbeitsbühne übermittelt.

Überschreitet die gemessene Neigung einen vordefinierten Grenzwert, wird automatisch eine Warnung ausgegeben oder die Bühne abgeschaltet, um ein Umkippen zu verhindern. Viele Bühnen erlauben bei aktiver Neigungserkennung nur noch das sichere Absenken in die Transportstellung.

Kurz gesagt: Neigungssensoren sorgen dafür, dass Arbeitsbühnen nur im sicheren Neigungsbereich betrieben werden – ein zentrales Element zur Unfallvermeidung auf unebenem Gelände.

Wie funktioniert eine Korbwaage?

Eine Korbwaage misst das Gesamtgewicht im Arbeitskorb einer Bühne – also das Gewicht von Personen, Werkzeugen und Materialien. Ziel ist es, eine Überlastung zu erkennen und zu verhindern, bevor es gefährlich wird.

Technisch funktioniert die Korbwaage über Sensoren, die entweder direkt im Korbboden, an den Hubarmen oder in der Hydraulik verbaut sind. Diese Sensoren erfassen die Belastung und leiten die Daten an die Steuerung weiter. Wenn das zulässige Maximalgewicht überschritten wird, löst das System eine Warnung oder eine automatische Sperrung der Hubfunktion aus – zum Beispiel kann die Bühne dann nicht weiter ausfahren oder sich nicht mehr bewegen.

Moderne Systeme zeigen das Gewicht digital im Bedienfeld an. So weiß der Bediener jederzeit, wie stark der Korb gerade belastet ist.

Kurz gesagt: Eine Korbwaage schützt vor Überlastung, indem sie das aktuelle Gewicht misst und eingreift, bevor es kritisch wird – für mehr Sicherheit bei Arbeiten in der Höhe.

Was sind Unterlegplatten?

Unterlegplatten sind flache, stabile Platten, die unter die Stützen oder Räder einer Arbeitsbühne gelegt werden, um den Druck auf den Untergrund zu verteilen. Sie bestehen meist aus hochfestem Kunststoff, Aluminium oder Stahl und sind in verschiedenen Größen und Stärken erhältlich.

Der Einsatz ist vor allem auf weichem, unebenem oder rutschigem Boden wichtig – zum Beispiel auf Schotter, Erde oder Asphalt. Ohne Unterlegplatten kann die Bühne einsinken, wegrutschen oder kippen. Die Platten sorgen für eine größere Aufstandsfläche und verbessern so die Standsicherheit.

Kurz gesagt: Unterlegplatten machen den Untergrund stabiler, verhindern das Einsinken der Bühne und sind ein wichtiger Beitrag zur sicheren Aufstellung – besonders im Außeneinsatz oder auf Baustellen.

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